Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Anlässlich der Präsentation des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP) fordert die Umweltschutzorganisation WWF eine ambitionierte Umsetzung der notwendigen Schritte in die Praxis. “Österreich kann seine CO2-Reduktionsziele erreichen. Dafür fehlen aber noch handfeste und verbindliche Maßnahmen, wie Energiesparprogramme, der Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie mehr Natur- und Bodenschutz. Die nächste Bundesregierung muss hier endlich Ergebnisse liefern”, sagt WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig. Der WWF fordert daher eine groß angelegte Natur- und Klimaschutz-Offensive von der künftigen Bundesregierung, damit Österreich langfristig gut aufgestellt ist. Denn intakte Ökosysteme sind die besten Verbündeten gegen die Klimakrise.
Einen starken Beitrag zur Zielerreichung soll laut dem aktuellen NEKP der Abbau umweltschädlicher Subventionen leisten, darunter versteckte Förderungen für den Verbrauch fossiler Energieträger wie das “Diesel-Privileg”. Wie dieser Abbau von in Summe zwei Millionen Tonnen Treibhausgasen pro Jahr erfolgen soll, ist aber noch sehr vage. “Bis 2030 muss Österreich hier Ergebnisse liefern. Angesichts der großen notwendigen Veränderungen und Infrastruktur-Projekte ist das schon jetzt äußerst knapp”, sagt Reinhard Uhrig vom WWF. “Wir fordern von allen Parteien ein klares Bekenntnis, diesen Abbauplan rasch durch das Finanzministerium erstellen zu lassen und im nächsten Regierungsprogramm zu verankern.” Großen Nachbesserungsbedarf sieht der WWF zudem bei den noch nicht erreichten Energieeffizienz-Zielen – hier sind weitere Maßnahmen nötig.
Natur ist wichtiger Klimaschutz-Verbündeter
Der vorliegende NEKP betont die wichtige Rolle der “Steigerung der Kohlenstoffaufnahme und -speicherung durch zielgerichtete Waldbewirtschaftungs- und -pflegemaßnahmen” sowie der “Speicherung von Kohlenstoff sowohl im Bereich der Land- und Forstwirtschaft” als auch durch bisher noch nicht vorhandene technische Speichermöglichkeiten wie CCS (Carbon Capture and Storage). Anders als diese technischen Speichermöglichkeiten, deren Rahmenbedingungen auf Basis der Carbon Management Strategie erst geschaffen werden, sind natürliche Senken für klimaschädliche Treibhausgase sofort verfügbar – und dringend schützenswert. Auch hier bleibt der NEKP jedoch vage. Ein Szenario zu den konkreten Potenzialen ist erst Ende dieses Jahres verfügbar.
“Im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise spielt Österreichs Natur eine essentielle Rolle: Die Fähigkeit von natürlichen CO2-Senken wie Wäldern, Mooren und naturnah bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen sollte klar benannt werden. Daraus müssen Maßnahmen zum besseren Schutz dieser wichtigen Lebensräume abgeleitet werden”, fordert Reinhard Uhrig vom WWF.
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