Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Neue WWF-Studie: Klimawandel bedroht Pinguine in Antarktis
![Pinguin](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/475e4e237da90.jpg)
Wien/Bali, 11. 12. 2007 – Die Pinguine in der Antarktis kommen durch den Klimawandel immer mehr unter Druck. Eine heute auf der Klimakonferenz in Bali präsentierte Studie des WWF zeigt, dass vor allem den Kaiserpinguinen und den Adeliepinguinen das Eis unter den Füßen weg schmilzt. Esels- und Kehlstreifenpinguinen macht hingegen vor allem das schlechtere Nahrungsangebot zu schaffen. Pinguine ernähren sich überwiegend von Krill, der durch den Klimawandel immer seltener wird, und von Fischen, deren Verfügbarkeit durch die Überfischung stark zurückgeht. Schon jetzt erwärmt sich die Antarktis fünfmal schneller als der Weltdurchschnitt. Das südliche Polarmeer hat sich bis in eine Tiefe von 3000 Metern erwärmt und das Packeis ist in den letzten 26 Jahren um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. „Durch den Klimawandel verlieren die Pinguine immer mehr an Lebensraum und Nahrung. Wenn die globale Erwärmung nicht gestoppt wird, kommen die Pinguine unter starken Überlebensdruck“, so WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl.
Der Nordwesten der Antarktis erwärmt sich schneller als andere Erdteile. Die Winter werden wärmer, die Winde stärker und das Eis dünner. „Durch diese klimatischen Veränderungen und die industrielle Fischerei wird das Nahrungsangebot für die Pinguine immer kleiner“, so Jahrl. Besonders der große Kaiserpinguin ist stark bedroht. Einige Kolonien sind schon jetzt um die Hälfte reduziert. Durch wärmere Temperaturen müssen die Jungtiere auf dünnerem Eis aufgezogen werden und die stärkeren Winde blasen die Eier und die Jungtiere ins Meer.
Die klimatischen Veränderungen in der Antarktis beinträchtigen auch das Nahrungsangebot. Bei Kolonien von Kehlstreifenpinguinen in der Westantarktis hat die Zahl der Tiere um bis zu zwei Drittel abgenommen. Wegen der schlechten Nahrungsmittelsituation ist es für die Vögel zunehmend schwieriger, ihre Jungen durchzubringen. Die Tiere müssen immer neue Jagdreviere finden. Auch die Kolonien der Adelie-Pinguine sind in den letzten 25 Jahren um bis zu zwei Drittel geschrumpft.
In einigen Regionen der Antarktis stiegen die Temperaturen fünfmal schneller als im weltweiten Durchschnitt. Die Erwärmung des Wassers reicht inzwischen bis in eine Tiefe von 3.000 Meter hinab. In der Westantarktis stieg die Temperatur um bis zu sechs Grad in den letzten 50 Jahren. Auch das Packeis ist hier in den vergangen 26 Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. „Die Antarktis ist ein wichtiger Teil der Nahrungskette in den Weltmeeren. Wir müssen den globalen Temperaturanstieg unbedingt unter zwei Grad halten“, so Jahrl appellierend an die entscheidenden Politiker auf der Klimakonferenz in Bali.
Weitere Informationen und Fotos:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...