Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neuer WWF-Report: Tierbestände in Wäldern haben sich seit 1970 halbiert
Wien, am 13. August 2019. Die weltweiten Tierbestände in den Wäldern haben sich seit 1970 durchschnittlich um mehr als die Hälfte reduziert. Das zeigt die heute von der Umweltschutzorganisation WWF veröffentlichte Studie „Below the Canopy“, die als erste ihrer Art die spezielle Entwicklung globaler Tierbestände in Wäldern untersucht. Hauptursache für den Rückgang ist der durch den Menschen verursachte Lebensraumverlust. Vor allem die Entwaldung und das massive Auslaugen der Böden sind bis zu 60 Prozent für den Einbruch der Tierbestände verantwortlich. Besonders dramatisch ist die Lage in den Tropen, wie etwa dem Amazonas-Regenwald.
„Der Schutz und die Wiederherstellung der Wälder müssen im Mittelpunkt unserer Anstrengungen gegen die Klimakrise stehen. Diese Studie ist nach dem aktuellen Report des Weltklimarates eine erneute Warnung, die letzten verbleibenden Naturräume der Erde zu erhalten“, so WWF Wald-Expertin Karin Enzenhofer. Insgesamt wurden die Daten von 268 Wirbeltierarten und 455 Populationen untersucht, die in Wäldern leben und vollständig von ihnen abhängig sind. Im Schnitt gingen diese Bestände von Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Reptilien seit 1970 um durchschnittlich 53 Prozent zurück.
Auch in Österreich wird es für den Wald und seine Bewohner immer enger: „In Österreich ist der Wald der größte CO2-Speicher. Den gilt es, möglichst natürlich und naturnah zu erhalten, mitsamt seiner Tierbestände. Denn der Wald ist nur so gesund wie seine Bewohner – und umgekehrt. Eine augenscheinlich große Waldbedeckung bedeutet nicht automatisch auch eine vielseitige Tierwelt. Besonders jene Arten, die auf alte Bäume und Totholz angewiesen sind, kommen mit gleichaltrigen struktur- und artenarmen Forsten nicht zurecht. Daher sind diese anspruchsvollen Arten wie z.B. der Eichen- oder Alpenbock nur mehr selten zu finden“, verweist Enzenhofer auf die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Wald und Tier. „Wo die globale Herausforderung eher in der extensiven Landnutzung und Entwaldung liegt, stellt bei uns in Österreich vielmehr die Bewirtschaftung des Waldes ein Problem dar. Obwohl wir eine Gesamtwaldfläche von 47 Prozent haben, sind davon nur ein knappes Viertel unserer Wälder naturnah und nur drei Prozent natürlich.“
Anlässlich der neuen Studie fordert der WWF einen strengen Schutz der letzten Naturwälder in Österreich: "Nur weil wir viel Wald haben, bedeutet das nicht, dass es ihm gut geht. Er braucht mehr Naturwaldelemente, also Alt- und Totholz. Der Schutz der Vielfalt in bewirtschafteten Wäldern geschieht im Wesentlichen über das gezielte Belassen von Biotopbäumen und Baumveteranen. So kann die ‚verkürzte‘ Lebensdauer der Bäume durch das Fällen kompensiert werden. Das sollte auch monetär gefördert werden", so Enzenhofer.
Hintergrund zu „Below The Canopy“
Für die Studie untersuchte der WWF die Daten von 268 Wirbeltierarten und 455 Populationen. Aufbauend auf der Methodik des Living Planet Reports wurde der „Forest Specialist Index“ entwickelt, gemeinsam mit dem UN-Weltüberwachungszentrum für Naturschutz (UNECP-WCMC) und der Zoological Society of London (ZSL). Dabei handelt es sich um den ersten Indikator, der eine repräsentative Darstellung der Gesundheit der globalen Waldökosysteme liefert. Die Daten beziehen sich auf einen Zeitraum zwischen 1970 und 2014, dem letzten Jahr, aus dem die entsprechenden Daten vorliegen.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
Pressesprecherin WWF Österreich
+43 676 83488 216
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
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