Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
NGOs zur Spendenabsetzbarkeit : "Jetzt weg mit der Spendensteuer"
![Aktion "Jetzt weg mit der Spendensteuer"](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/53466183b69b6.jpg)
Wien, 25. 11. 2008 – Mit einer Protestveranstaltung vor dem Parlament unter dem Motto "Jetzt weg mit der Spendensteuer", läuteten österreichische Sozial- und Umwelt-Organisationen heute die letzte Runde im Kampf um die Absetzbarkeit von Spenden ein. Obwohl alle politischen Parteien seit Jahren die Einführung der Spendenabsetzbarkeit versprochen haben, ist diese bislang nicht beschlossen worden. Österreich ist damit gemeinsam mit Finnland in Europa weiterhin das traurige Schlusslicht in dieser Frage.
Nun haben die politischen Verantwortlichen in Österreich eine weitere Chance ungenützt verstreichen lassen: Der Antrag zur Spendenabsetzbarkeit ist heute im Finanzausschuss des Parlaments verschoben worden. Und im neuen Regierungsprogramm ist die Spendenabsetzbarkeit mit keiner Silbe erwähnt. "Es kann nicht sein, dass sich Menschen und Umwelt in Zeiten wirtschaftlicher Flaute ganz hinten anstellen müssen. Daher: "Jetzt Wort halten und steuerliche Absetzbarkeit von Spenden mit 2009 einführen", fordern die heimischen NGOs.
Kommt die Spendenabsetzbarkeit nicht, rechnen die heimischen NGOs wie Ärzte ohne Grenzen, Caritas, Diakonie, GLOBAL 2000, Greenpeace, Hilfswerk, Licht für die Welt Rotes Kreuz, SOS Kinderdorf, Volkshilfe und WWF mit weiteren gravierenden Auswirkungen, da im Zuge der Wirtschaftsflaute das Spendenvolumen sinken, der Bedarf an den Leistungen der NGOs aber gleichzeitig steigen wird.
Im Rahmen der Protestaktion "Jetzt weg mit der Spendensteuer" machen die Spitzen der heimischen Sozial- und Umwelt-Organisationen, darunter Caritas-Präsident Franz Küberl, Diakonie-Direktor Michael Chalupka, GLOBAL 2000 Geschäftsführer Klaus Kastenhofer, Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit, Hilfswerk-Geschäftsführer Walter Marschitz, Rotkreuz-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky, Volkshilfe- Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und Licht ins Dunkel-Gründer Kurt Bergmann deshalb heute, Dienstag Vormittag, vor dem Parlament auf das uneingelöste Versprechen der Politik aufmerksam und fordern erneut eine Umsetzung noch im Jahr 2009 ein.
Zum Auftakt überreichten hochrangige NGO-Vertreter dem Vorsitzenden des Finanzausschusses Günther Stummvoll eine DVD, um die Parteien an ihre fix gemachte Zusage in dieser Frage zu erinnern. Die DVD enthält einen Ausschnitt aus der TV-Diskussion mit Ingrid Thurher vor exakt zwei Monaten (25. September). Damals haben die fünf Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien, Faymann, Molterer, Van der Bellen, Strache und Haider auf die Frage von Ingrid Thurnher, ob sie für eine solche Absetzbarkeit seien, mit einem klaren "Ja" geantwortet.
Stummvoll versprach bei der Übergabe der DVD, dass die Spendenabsetzbarkeit im Jahr 2010 umgesetzt werde. Dies ist den NGOs allerdings zu wenig. Der einheitliche Grundtenor: "Wir brauchen die Entlastung jetzt. Während die Wirtschaft mit Milliardensummen unterstützt wird, müssen sich Menschen und Umwelt ganz hinten anstellen. Das kann nicht die Lösung sein. Es braucht ein deutliches Ja zur Solidarität. Wir werden keine Vertröstung mehr hinnehmen."
Rückfragehinweis:
Maga. Silke Ruprechtsberger, Caritas Österreich- Kommunikation, Tel: 01/48831- 417 bzw. 0664/82 66 909
Mag. Dieter Hernegger, Interessensvertretung österreichischer gemeinnütziger Vereine (IÖGV), Tel: 0676/ 688 30 93
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...