Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Ökostromförderung: WWF und GLOBAL 2000 fordern große Solaroffensive
Wien, am 20. September 2019. Anlässlich des geplanten Nationalratsbeschlusses zur Ökostromförderung fordern die beiden Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 eine große Solar-Offensive von der Politik. Denn die bisher bekannten Förder-Konzepte der Parlamentsparteien sind in dieser Hinsicht unzureichend und viel zu wenig ehrgeizig. „Insbesondere die Photovoltaik muss deutlich rascher und ambitionierter ausgebaut werden – mit einer massiven Sonderfinanzierung, die ihrem enormen Wachstumspotenzial gerecht wird. Eine echte Solarwende stellt auch sicher, dass Gelder vorrangig in erneuerbare Projekte mit hoher Stromgewinnung und niedriger Umweltbelastung fließen“, sagt Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher des WWF Österreich. Bis zur notwendigen Neuordnung der Ökostromförderung fordern die Organisationen einen möglichst naturverträglichen Einsatz aller Mittel und damit schon jetzt deutlich mehr Anreize für den Photovoltaik-Ausbau. „Will Österreich seine Klimaschutzversprechen einhalten, sollte die Förderdeckelung für Photovoltaik gänzlich aufgehoben werden. Damit wir das Ziel von 100 Prozent Ökostrom bis 2030 erreichen können, braucht es eine Verzehnfachung der Stromproduktion aus Sonnenenergie. Wenn wir eine Energierevolution wollen, machen solche Beschränkungen keinen Sinn mehr“, erklärt Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.
In Österreich sind nach wie vor nur zwei Prozent des Potenzials für Sonnenstrom erschlossen. Daher braucht es deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen, damit Privatpersonen und Unternehmen den Solarausbau mit Investitionen vorantreiben. „Die letzten Gespräche müssen nun genutzt werden, um rasch Gelder für den Ausbau der Photovoltaik und dazugehörige Stromspeicherung freizumachen. Kurzfristig ist eine Mittelaufstockung um 36 Millionen Euro notwendig. Davon profitieren der Klimaschutz und der Naturschutz am meisten. Aber auch viele Arbeitsplätze können geschaffen werden und die Anlagen-Besitzer profitieren vom sauberen Strom von der Sonne“, so Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000.
„Die Weichen für den notwendigen Solar-Ausbau müssen bereits nächste Woche gestellt werden. Daran wird sich auch zeigen, wer nur über Klimaschutz redet und wer ihn wirklich voranbringt“, sagt Karl Schellmann vom WWF. „Bis 2030 ist ein Ausbau auf 13 TWh jährlicher Produktion von Sonnenstrom möglich – ohne naturschutzrelevante Flächen zu bebauen. Das würde 16 Prozent der gesamten erneuerbaren Stromproduktion ausmachen und könnte über 80 Prozent aller österreichischen Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Zusätzlich rechnet die Solarbranche mit über 200.000 Arbeitsplätzen für Österreich in diesem Sektor“, so der Klimaexperte.
Daher fordern WWF Österreich und GLOBAL 2000 gemeinsam mit 254 heimischen Unternehmen ein klares politisches Rahmenwerk zum Ausbau von Photovoltaik (PV). Der vorgelegte Sechs-Punkte-Sofortplan verlangt den Wegfall der Eigenverbrauchssteuer für Sonnenstrom, das Aus für die Deckelung der PV-Förderung, den Abbau unnötiger Bürokratie bei der Errichtung von PV-Anlagen, mehr Beratung, bessere Möglichkeiten für eine regionale Vermarktung von Sonnenstrom sowie eine naturverträgliche Energiewende – zum Beispiel mit Photovoltaik auf Dächern anstatt auf Naturschutzflächen.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan, Pressesprecher WWF, +43 676 834 88 308,
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Lydia Matzka-Saboi, Pressesprecherin GLOBAL 2000, +43 699 14 2000 26,
E-Mail: lydia.matzka@global2000.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen