Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”
Ökotourismus als Mittel gegen die Amazonasabholzung

Brasilia/Wien, 3. April 2009 – Ökotourismus im Amazonasregenwald könnte die Entwaldung im Amazonasgebiet aufhalten, ein Zehntel der weltweit vorkommenden Arten vor dem Aussterben und gleichzeitig das Weltklima schützen. Das ist das Ergebnis einer WWF-Expedition, deren Ziel es war, die Chancen für Ökotourismus im brasilianischen Amazonasgebiet zu untersuchen. „Für die Menschen in den Dörfern am Amazonas wäre der grüne Tourismus die Chance auf ein alternatives Einkommen und für ein Ende der Brandrodungspraxis“, erklärt WWF-Amazonasexpertin Martina Glanzl.
„Zu Beginn braucht es aber in Brasilien größere Investitionen für die touristische Infrastruktur“, so Therese Auberton, Wissenschaftlerin und Teilnehmerin an der Expedition am Aripuanã-Fluss nahe des Juruena-Nationalparks. Der Juruena-Nationalpark wurde im Jahr 2006 auf Initiative von WWF Deutschland und WWF Österreich errichtet und umfasst ein Gebiet von 19.000 Quadratkilometern, das entspricht einer Fläche von der Größe Niederösterreichs.
Ökotourismus ist in Brasilien heute noch nicht sehr verbreitet. Bisher fehlt die finanzielle Grundlage für die Errichtung der notwendigen Infrastruktur. Auch fehlten bisher Studien über die Regionen, in denen Ökotourismus möglich wäre. Der WWF betrachtet gut geplanten und verantwortlichen Ökotourismus als Mittel zur Erhaltung des Regenwaldes. „Außerdem bewirkt er eine Wertschätzung und Integration der regionalen Kultur“, so Glanzl. Während der Ökotourismus in Brasilien noch in den Kinderschuhen steckt, produzieren nachhaltig geführte Touristenorte in vielen anderen Ländern, wie etwa in Madagaskar, bereits gute Ergebnisse und helfen aktiv dabei, die Entwaldung zurückzudrängen.
Der WWF unterstützt nun Projekte, die darauf abzielen, das Gebiet interessanter für tourismusbezogene Investments zu machen. Wichtig dabei ist immer, dass die einheimische Bevölkerung von den Möglichkeiten des Tourismus profitieren kann. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität von Utrecht in Holland, kam zu dem Schluss, dass erfolgreich durchgeführte Ökotourismusprojekte Einkünfte von durchschnittlich 2,50 bis fünf Euro pro Hektar gesunden Waldes und Jahr entwickeln sollten – durchaus ein finanzieller Anreiz also für die lokale Bevölkerung, die unter hoher Arbeitslosigkeit leidet.
Fotos zum Download auf www.wwf.at/presse.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF Österreich, Tel. 01-48817-231
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert geplante Abschwächung als “kontraproduktiv und gefährlich”
Nach Berner Konvention auch Absenkung des Wolf-Schutzstatus in EU-FFH-Richtlinie angekündigt – WWF befürchtet dramatische Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF-Erfolg: Künstliche Intelligenz spürt Geisternetze auf
Dank künstlicher Intelligenz und einer neuen Plattform können herrenlose Fischernetze jetzt schneller aufgespürt und geborgen werden. Ein wichtiger Erfolg für den Schutz unserer Meere und seiner Bewohner!
WWF-Erfolg: Bienen als natürliche Elefantenwächter in Afrika
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch des Jahres in Marchegg gelandet
Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen