Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
Österreichs Flüsse sind in Gefahr!
Der WWF kämpft für den Erhalt unserer Wasserheiligtümer – dafür brauchen wir Ihre Hilfe!
Unterschreiben Sie jetzt unsere Online-Petition zum Schutz des Lech!
Innsbruck, am 25. Februar 2010 – WWF, Greenpeace und Arbeitsgemeinschaft Tiroler Lechtal, sowie sieben weitere nationale und internationale Umweltorganisationen präsentierten heute vor dem Innsbrucker Hauptbahnhof das Lech-Manifest. „Hände weg vom Lech“ war auf dem Banner der Naturschützer zu lesen. Mit dem Manifest treten sie für die Rettung des Flussheiligtums Lech vor den Kraftwerksplänen der ÖBB am Spullersee ein. In einem Schreiben an den ÖBB-Vorstand Peter Klugar fordern die Kraftwerksgegner die Bundesbahnen auf, das von ihnen angestrebte Enteignungsverfahren gegen die Bergbauern der Alpgemeinschaften Pazüel-Tritt und Zürs, bis zum 8. März zu stoppen und in weiterer Folge von der Erweiterung des Kraftwerks Spullersee abzusehen.
100 Vorarlberger Bergbauern, deren Gebirgsbäche das Wasser für den geplanten Speicher-Ausbau liefern sollen, müssen der Wassernutzung durch die Bundesbahnen bis zum 16. März zustimmen. Andernfalls droht ihnen eine Zwangsenteignung. „Dass die ÖBB das Projekt nur umsetzen können, wenn sie Bauern enteignen, ist beschämend“, so Pfarrer Karlheinz Baumgartner von der Arbeitsgemeinschaft Tiroler Lechtal.
Gegen das Kraftwerksprojekt wächst eine immer breitere Koalition aus Naturschutzorganisationen, Initiativen und Fachexperten. Gemeinsam bekundeten sie heute ihre Solidarität mit den Eigentümern der Quellbäche.
„Es darf nicht sein, dass die ÖBB Naturzerstörung als Klimaschutz ausgeben“, kritisiert Greenpeace-Sprecherin Melanie Beran. „Wenn ÖBB-Vorstand Klugar glaubt, die Anliegen der Bauern und die Naturgefährdung einfach übergehen zu können, dann werden wir durch vehementen Widerstand – sowohl rechtlich als auch vor Ort – dafür sorgen, dass den Bundesbahnen damit das nächste ökonomische Waterloo droht“, so Beran weiter.
„Die Realisierung des ÖBB-Kraftwerks Spullersee hätte eine verheerende Signalwirkung zur Folge“, ergänzt Anton Vorauer vom WWF. „In einem strengen Schutzgebiet wie dem Lech, in dem das Schutzgut das Flussökosystem selbst ist, darf es keine Verschlechterung durch Wasserkraftanlagen geben!“ Durch die Erweiterung des ÖBB-Kraftwerks Spullersee, würden dem Tiroler Flussjuwel Lech 24 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr entzogen werden.
Die Naturschutzorganisationen befürchten, dass die Erweiterung des Kraftwerks Spullersee einen Präzedenzfall für den weiteren rücksichtslosen energiewirtschaftlichen Ausbau des Lechs und seines Einzugsgebiets schaffen würde. Der Lech als eine der letzten Referenzen eines „wilden“ Alpenflusses müsse jedoch unantastbar und für die Nachwelt erhalten bleiben, so die Naturschützer im Lech-Manifest.
Unterschreiben Sie jetzt unsere Online-Petition zum Schutz des Lech!
Rückfragehinweis:
Melanie Beran, Pressesprecherin Greenpeace Österreich, Tel. 0664/612 67 18
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 0676/ 83 488 203
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.