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Österreichs Flüsse unter Strom: Ausbau der Wasserkraft droht
Wien, 31. Juli 2009 – Der WWF startet heute mit seinen Partnern in Wien eine Kampagne zum Schutz der österreichischen Flüsse. Obwohl nur mehr jeder fünfte Fluss natürlich fließen kann, wollen Energiekonzerne und Politik bis 2020 Hunderte weitere Wasserkraftwerke bauen. Doch gerade jetzt, durch den Klimawandel und die drohenden Hochwasser, müssen den Flüssen Überschwemmungsflächen zurückgegeben werden statt sie weiter zu verbauen. Der WWF wird ab Montag mit einem Flüsse-Zelt, einem drei Meter großen Herz für Flüsse und Tausenden Flusskieseln durch die Bundesländer touren und die Menschen vom notwendigen Schutz der Flüsse überzeugen. Ziel ist der gesetzlich verbindliche Schutz der österreichischen Flussjuwele. „Österreichs Flüsse sind zwar sauber aber zu 80 Prozent völlig verbaut. Wir müssen jetzt das restliche Fünftel retten“, so Andreas Wurzer, Naturschutzexperte des WWF. Die Umweltorganisation hat berechnet, dass die Verbauung der Flüsse zur Stromproduktion gar nicht nötig wäre, weil andere Lösungen umweltfreundlicher sind und zudem mehr Arbeitsplätze schaffen.
Im Herbst wird die Umweltorganisation eine Petition im Nationalrat zur Schaffung eines Flussschutzgesetzes einbringen. Zahlreiche Prominente wie Starkoch Toni Mörwald, Skidirektor Toni Innauer, Olympiasieger Roman Hagara, Helmut Pechlaner, Museumsdirektor Bernd Lötsch und viele bekannte Personen aus Sport und Wissenschaft, unterstützen die Initiative. „Wir müssen Österreichs Flüsse im Interesse des Hochwasserschutzes, der Artenvielfalt und als Erholungsraum bewahren und nicht für die kurzfristigen Profitinteressen der Energiekonzerne opfern“, fordert Wurzer. Auf der Webseite www.fluesse-voller-leben.at, die heute online ging, rufen der WWF und seine Partnerorganisationen – darunter der österreichische Fischereiverband, das österreichische Kuratorium für Fischerei, Kajakfahrer, Naturfreunde, Naturschutzbund sowie zahlreiche Persönlichkeiten zum Unterschreiben der Petition für den Schutz der letzten naturnahen Flüsse Österreichs auf.
Die WWF-Station mit dem drei Meter großen Herz für Flüsse, einem Flüsse-Zelt mit Rätselspielen und Malwettbewerben sowie ausreichend Flusskieseln für Eltern und Kinder kann jeweils von 10 bis 17 Uhr in folgenden Landeshauptstädten besucht werden: 3. 8. in Innsbruck (Marktplatz) , 4. 8. in Bregenz (Bahnhofstraße), 5. 8. in Salzburg (Mirabellplatz), 7. 8. in Graz (Herrengasse), 10. 8. in St. Pölten (Riemerplatz), 11. 8. in Linz (Taubenmarkt).
Der WWF befürchtet, dass unter dem Deckmantel Klimaschutz für Österreich die letzten unverbauten Flüsse geopfert werden sollen – für einen kurzfristigen Erfolg, denn selbst wenn alle Flüsse in Österreich mit Kraftwerken verbaut werden, würde dies nur den zusätzlichen Energiebedarf der nächsten fünf Jahre abdecken. Die Umweltorganisation sieht wirksamen Klimaschutz bei Stromeinsparung, Effizienzsteigerung, Modernisierung der bestehenden Kraftwerke und dem Ausbau anderer Energieträger wie Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme.
Bei den alternativen Energien entstehen auch die zukunftsträchtigen „Green Jobs“ in Zeiten der Wirtschaftskrise, denn „Wasserkraftwerke schaffen kaum neue dauerhafte Arbeitsplätze, sondern nur kurzfristig im Baugewerbe. Wir brauchen eine Energieoffensive, die Österreich zu Hundert Prozent auf Erneuerbare Energien umstellt, dadurch Zehntausende neue Arbeitsplätze schafft, unsere Flüsse schützt und sie wieder zu wertvollen Lebensadern werden lässt“, so Wurzer. Der WWF hat dafür einen Energieschlüssel berechnet, der bis 2020 umgesetzt werden soll. Allein durch den Ausbau der Windkraft können zwei Drittel CO2 zur Erreichung der Kyotoziele eingespart werden, durch den Austausch der Glühlampen und der alten Haushaltsgeräte knapp ein Viertel.
Für Rückfragen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF Österreich, Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at.
Factsheets, Fotos, Petition, Logo und weitere Pressematerialien unter (Presse)www.fluesse-voller-leben.at/presse.
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