Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass...
Razzia bei Schweighofer: WWF fordert umfassende und rasche Aufklärung
![Rumänien virgin forests](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4fa29d0a605f0.jpg)
Wien, 1. Juni 2018 – Wie Mittwochmorgen bekannt geworden, unternahm die rumänische Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft DIICOT Durchsuchungen am Hauptsitz der rumänischen Tochter des österreichischen Unternehmens Holzindustrie Schweighofer. Denn es besteht der dringende Tatverdacht, dass das Unternehmen seit Jahren mit der lokalen Holzmafia verbunden ist und illegal geschlagenes Holz mit gefälschten Herkunftsunterlagen weiterverkauft. Der bisher entstandene finanzielle Schaden wird auf ca. 25 Millionen Euro geschätzt. Medienberichten zufolge wurden mittlerweile sechs Personen angeklagt, darunter die Leiter der Holzindustrie-Werke in Sebeş und Rădăuţi.
WWF Experte Johannes Zahnen begrüßt das Vorgehen: „ Seit Jahren decken Umweltschutzorganisationen, darunter auch der WWF, Verstöße von Schweighofer auf und weisen darauf hin, dass das Unternehmen auch auf nicht legalem Weg und aus nicht legalen Quellen Holz beschafft hat. Wir freuen uns, dass die rumänischen Behörden die erdrückende Beweislast nun ernst nehmen und hier tätig werden.“ Der WWF fordert seit Jahren, dass den illegalen Praktiken von Schweighofer ein Riegel vorgeschoben wird und das Unternehmen zur Rechenschaft gezogen wird.
Bereits 2015 fand aufgrund ähnlicher Vorwürfe eine Razzia der rumänischen Umweltbehörde bei Schweighofer statt. Auch damals war von massiven Verfehlungen die Rede. Der Abschlussbericht liegt seit dem bei der Staatsanwaltschaft – zu Konsequenzen für das Unternehmen kam es bisher nicht. Eine ebenfalls 2015 durch den WWF Österreich zu Schweighofer eingebrachte Anzeige bei der für die Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR) in Österreich zuständigen Behörde (Bundesamt für Wald), wurde aus Sicht des WWF nicht ausreichend verfolgt. Schweighofer selbst verweist darauf, in Rumänien bereits neunmal von der dortigen EUTR Behörde kontrolliert worden zu sein – jeweils ohne Beanstandung, was aus Sicht des WWF Fragen aufwirft.
Immer wieder entsteht bei Umweltorganisationen der Eindruck, dass die Implementierung der EUTR z.B. in Österreich oder Rumänien schleppend verläuft und nicht ausreichend ernst genommen wird.
Zahnen fordert abschließend: „Die Holzbranche muss die Richtung ändern, so kann es nicht weitergehen. Der WWF erwartet jetzt eine umfassende juristische Aufarbeitung der vorgeworfenen Verfehlungen. Nach wie vor sind die Wälder in den Karpaten in Gefahr und deshalb wird sich der WWF auch weiterhin aktiv mit dem Fall beschäftigen.“
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, E-Mail: theresa.gral@wwf.at, Tel.: +43 676 83488 216
Johannes Zahnen, Waldexperte WWF, E-Mail: johannes.zahnen@wwf.de, Tel: +49 30 311 777 252
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.