Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Rekord-Feuer im Pantanal bedrohen Natur und Tierwelt: Höchststand von 8.106 Bränden im September
WWF Österreich fordert starkes EU-Waldschutzgesetz, das entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellt – Petition #Together4Forests bereits von über 160.000 Menschen in Europa unterzeichnet
![Verheerende Brände im Pantanal](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5f8032f4c27d3.jpg)
Wien, 09.10.2020 – Im größten Feuchtgebiet der Erde, dem südamerikanischen Pantanal, brennt es so heftig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998. Laut dem Nationalen Institut für Weltraumforschung (INPE) gab es im September 8.106 Feuer. Das übertrifft den bisherigen Rekord von 5.993 im August 2005 um mehr als ein Drittel. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 haben sich die Brände sogar verdreifacht. „Das ist eine Tragödie mit Ansage. Hohe Temperaturen, Dürre, Entwaldung und die naturschutzfeindliche Politik der brasilianischen Regierung wirken hier zusammen. Damit es nächstes Jahr nicht noch mehr Feuer werden, müssen sich die EU-Kommission und Länder wie Österreich für ein EU-Waldschutzgesetz einsetzen, das entwaldungsfreie Lieferketten garantiert“, fordert Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich und verweist auf die europaweite Petition #Together4Forests, die bereits von über 160.000 Menschen unterzeichnet wurde. Parallel dazu müssen europäische Unternehmen ihre Soja-, Fleisch- und Lederlieferketten als Mindeststandard entwaldungsfrei umstellen. Darüber hinaus muss das aktuelle EU-Mercosur-Abkommen gestoppt werden, weil es die negativen Trends weiter befeuern würde.
Die Flammen haben seit Anfang des Jahres rund 3,4 Millionen Hektar verwüstet, womit bereits 23 Prozent des gesamten Feuchtgebietes verbrannt sind. Die Brände begannen dieses Jahr bereits im März und damit einen Monat früher als normalerweise mit Beginn der Trockenheit Ende April. Ausschließlich im Pantanal vorkommende Tier- und Pflanzenarten könnten für immer verschwinden. „Erst mit dem Wiederkehren des Regens im Dezember können wir aufatmen. Wir hängen hier von der Natur ab. Denn die Regierung bekämpft die Feuerherde nicht ausreichend“, erklärt Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Aufgrund seiner globalen ökologischen Bedeutung wurden kleine Teile des Pantanal in Brasilien im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt. Denn eine Vielzahl von Tieren und Pflanzenarten ist ausschließlich in dem Feuchtgebiet zwischen Bolivien, Paraguay und Brasilien beheimatet. Das Pantanal zählt zu den artenreichsten Gebieten des Planeten und ist die Heimat von seltenen Arten wie Jaguaren, Tapiren oder Hyazinth-Aras.
Petition #Together4Forests: www.wwf.at/together4forests
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...