Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Rekord! Seeadler Davina fliegt von NÖ bis nach Weißrussland
Davina, Diane, Dante und Darius – so heißen die vier jungen Seeadler, die im Frühling 2020 im Rahmen eines langjährigen WWF-Forschungs- und Schutzprojekts in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen mit federleichten GPS-Sendern ausgestattet wurden. Im Sommer verließen die vier Greifvögel – zwei Weibchen und zwei Männchen – ihre Horste. Seither zieht jeder für sich durch die Lüfte.
Die bisherige Bilanz: Ein verlorener GPS-Sender, ein neuer Rekord und wichtige Flugdaten über Österreichs bedrohtes Wappentier, die 2021 auch in der Seeadler-Ausstellung im schlossORTH (Nationalpark Donau-Auen) auf einer virtuellen Karte präsentiert werden.
GPS-Sender auch als Hilfe im Kampf gegen illegale Verfolgung
Die vier jungen Seeadler Davina, Diane, Dante und Darius – über ihre Namen stimmten Seeadler-Fans via Facebook-Voting ab – verließen im Sommer 2020 ihre Elternreviere im Nationalpark Donau-Auen. In vier bis fünf Jahren werden sie hierher zurückkehren, um selbst zu brüten. Dank den Sendern wissen wir zu jeder Zeit, wo sich die Tiere gerade aufhalten. So können wir die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Greifvögel laufend optimieren, Todesfälle rasch nachvollziehen und besser verhindern. Denn trotz alljährlicher Bruterfolge stellen illegale Verfolgung durch Abschüsse und Vergiftungen oder Kollisionen mit Windrädern die größten Bedrohungen für die nur langsam wachsende, streng geschützte Population dar.
Tipp: Köderfunde und Verdachtsfälle können an die WWF Gifthotline unter der Telefonnummer 0676/ 444 66 12 gemeldet werden.
Davina stellt neuen Rekord auf
Nun liegen erste Auswertungen der Flugrouten vor. Zumindest zu drei der vier Seeadler – eines der Jungtiere, Diane, verlor ihren Sender im Juni. Die übrigen Jungtiere liefern jedoch laufend spannende Informationen über ihren aktuellen Aufenthaltsort. Dante zieht, wie die Auswertung zeigt, bislang in der Region Wien-Bratislava und im Waldviertel seine Kreise. Darius flog bereits bis nach Tschechien. Seeadler Davina verblüffte und überraschte die Forscher besonders. Das junge Weibchen flog bis nach Weißrussland – und stellte damit einen neuen Rekord auf. Insgesamt legte der Greifvogel ganze 3000 Kilometer zurück. Kein in Österreich besenderter Seeadler des langjährigen WWF-Forschungs- Schutzprojekts flog je so weit in den Osten Europas wie Davina. Das unterstreicht die Wichtigkeit länderübergreifender Schutzmaßnahmen, ohne die es die Tiere nicht mehr in ihre ursprüngliche Heimat zurückschaffen, um selbst für Nachwuchs zu sorgen.
Flugrouten der Nationalpark-Seeadler virtuell verfolgen
Der Seeadler war nach seiner Ausrottung jahrzehntelang aus unseren Breiten verschwunden. Er gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,3 Meter zu den größten Adlern Europas. Gesamteuropäische Schutzbemühungen führen seit 2001 zu seiner erfolgreichen Rückkehr. Österreich bietet aktuell etwa 35 bis 40 Seeadler-Brutpaaren geeigneten Lebensraum. Im Nationalpark Donau-Auen haben in der Saison 2020 fünf Brutpaare insgesamt sechs Jungvögel großgezogen. Die spannenden Flugrouten von Davina, Dante und Darius können Interessierte kommendes Jahr virtuell nachverfolgen. Denn die Seeadler-Ausstellung im SchlossORTH wird 2021 um aktuelle Informationen der 2020 besenderten Jungtiere ergänzt. Das Flugverhalten der Nationalpark-Adler wird dann via digitaler Europakarte abrufbar sein.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl