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Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert die geplante Abschwächung des Schutzstatus für den Wolf als völlig falsches Signal. “Das ist ein populistischer Angriff auf den Artenschutz, weil die regierende Politik ihre Hausaufgaben nicht machen will. Tatsächlich notwendig wäre eine gut geplante Herdenschutz-Offensive“, sagt WWF-Experte Christian Pichler anlässlich der Abstimmung unter den EU-Mitgliedsländern am Mittwoch. Das geplante Vorgehen sei wissenschaftlich nicht gedeckt und könne insgesamt kontraproduktiv wirken. “Als heimische Wildtiere und Beutegreifer sind Wölfe ein natürlicher Beitrag zur Artenvielfalt. Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten und stärken im Idealfall auch die wichtigen Schutzwälder, weil sie zu hohe Wildbestände reduzieren können”, sagt WWF-Biologe Christian Pichler.
Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt nur 104 Wölfe nachgewiesen, die immer wieder durch rechtswidrige Verordnungen und illegale Abschüsse dezimiert werden. Dabei gelten die meisten erwachsenen Wölfe ohnehin nur als Durchzügler. Als sesshafte Wolfsfamilien gibt es in Österreich derzeit lediglich sechs Rudel. “Damit ist die Art noch weit vom rechtlich geforderten günstigen Erhaltungszustand entfernt, wie es im Juli auch der Europäische Gerichtshof bestätigt hat”, bekräftigt Pichler.
Selbst wenn nach einer beantragten Änderung der Berner Konvention der EU-Schutzstatus um eine Kategorie gesenkt werden sollte, bliebe die rechtliche Vorgabe, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss. Derzeit verfolgen jedoch Bundesländer wie Salzburg, Kärnten oder Tirol primär eine rechtswidrige Abschuss-Politik, die dem EuGH-Erkenntnis zum Wolf laut Fachleuten eindeutig widerspricht. Zugleich vernachlässigen die zuständigen Landesräte den fachgerechten Herdenschutz und die dafür verfügbaren EU-Fördertöpfe.
Bildmaterial zum Wolf finden Sie hier zum Download.
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