Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Seltene Engelhaie in Kroatien entdeckt: WWF fordert neues Meeresschutzgebiet

Engelhaie galten in der oberen Adria als ausgestorben – bis jetzt. Denn die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) hat die seltenen Haie nun rund um die kroatische Insel Molat entdeckt und damit vermutlich eines ihrer letzten Rückzugsgebiete: “Dass wir hier Engelhaie gefunden haben zeigt, dass dieses Gebiet ein besonders wichtiges Refugium für die Tiere im Mittelmeer ist. Vermutlich dient es ihnen zur Fortpflanzung und als Kinderstube. Wir müssen es daher dringend zum Meeresschutzgebiet erklären”, sagt WWF-Mittelmeerexpertin Simone Niedermüller. Gemeinsam mit dem WWF Adria arbeitet die Meeresbiologin des WWF Österreich an einem Antrag für ein Meeresschutzgebiet in der Region. Neben Engelhaien leben dort auch Meeresschildkröten, Rochen und Delfine. Auch im Mittelmeer selten gewordene Korallenarten wie die farbenprächtigen Gorgonien gedeihen in diesem Gebiet. Seegraswiesen, die als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum besonders wertvoll sind, bieten Jungfischen, Krebs- und Weichtieren Unterschlupf. “Leider gibt es nur noch sehr wenige Gebiete im Mittelmeer, die eine solche Artenvielfalt aufweisen. Umso wichtiger ist es, dass wir diese letzten Naturjuwele schützen”, sagt Simone Niedermüller vom WWF Österreich.
Als Binnenmeer leidet das Mittelmeer besonders unter der Erderhitzung. Hinzu kommen Überfischung, Massentourismus und die enorme Plastikverschmutzung. “Die größte Bedrohung ist die Fischerei und die damit verbundene Verschmutzung durch alte Fanggeräte, wie sogenannte Geisternetze. Aber auch der starke Tourismus bedroht durch Lärm und Müll immer mehr Arten und ihren Lebensraum”, sagt Niedermüller. Erst kürzlich war der WWF Österreich bei der Bergung von tödlichen Geisternetzen in der Region um Molat im Einsatz.
“Meerengel” als Botschafter für den Schutz des Mittelmeers
Weltweit gibt es 23 Arten von Engelhaien, drei davon leben im Mittelmeer. Mit ihren zwei großen Brustflossen “fliegen” die Engelhaie scheinbar mühelos über den Meeresboden – deshalb werden sie auch “Meerengel” genannt. Durch ihre Färbung sind sie sehr gut getarnt. Sie sind nachtaktive Lauerjäger, die sich bis auf die Augen im Sand vergraben, um ihre Beute – Krebstiere, Weichtiere oder Plattfische – blitzschnell zu schnappen. Für den Menschen sind sie keine Bedrohung. “Die Rückkehr der Engelhaie in die obere Adria ist eine Sensation. Wir sollten das als Chance sehen, um Fehler im Umgang mit der Natur im MIttelmeer zu korrigieren und wertvolle Arten durch ein Schutzgebiet für die Zukunft zu bewahren. Denn neben der Klimakrise ist der Verlust der Artenvielfalt die größte Bedrohung für unseren Planeten”, sagt Simone Niedermüller vom WWF Österreich.
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten