So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
Stoßzähne gegen Waffen: Einzigartige Elefanten-Oase in Gefahr
![Wald elefant im Dzanga-Sangha NP](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/51150b031441f.jpg)
Wien/Bayanga, 26. April 2013 – Nachdem Mitte März Rebellen die Macht in Zentralafrika übernommen haben, versinkt das Land im Chaos – mit bedrohlichen Folgen nicht nur für die Menschen, sondern auch für den dort beheimateten Waldelefanten und viele andere Tierarten. Wie der WWF mitteilt, nimmt die Wilderei vor allem auf Elefanten landesweit und auch in der Nähe des berühmten Nationalparks Dzanga-Sangha immer mehr zu. Die Naturschutzorganisation befürchtet bei anhaltendem Chaos zahlreiche weitere Übergriffe auf die Dickhäuter, die wegen ihres Elfenbeins gejagt werden.
Aufgrund der bedrohlichen Zustände mit Plünderungen und Schießereien in verschiedenen Landesteilen konnte die genaue Anzahl der getöteten Tiere bislang nicht ermittelt werden. Erste Meldungen deuten an, dass die Wilderei stark zunimmt. Die Gefahr für das Weltnaturerbe Dzanga-Sangha und seine Elefantenbestände ist groß: Auf Märkten in der Nähe des Parks soll Elefantenfleisch offen verkauft worden sein. Die ausländischen WWF-Mitarbeiter wurden wegen massiver Kidnapping-Gefahr aus dem Nationalpark evakuiert, die einheimischen Parkranger tun jedoch weiterhin ihr Möglichstes, um die Elefanten und andere Wildtiere trotz der Unruhen zu schützen.
Johannes Kirchgatter, WWF Afrika-Referent, sagte: „Der Druck auf die letzten Elefanten steigt täglich. Sie sind der unstillbaren Gier nach Elfenbein ausgeliefert. Nicht einmal in einem Weltnaturerbe wie Dzanga-Sangha ist ihre Sicherheit noch garantiert. Artenschutzerfolge, die über Jahrzehnte erkämpft wurden, drohen in wenigen Wochen vernichtet zu werden.“ Der WWF ist seit den 1980er Jahren mit Schutzprojekten in Zentralafrika engagiert. Auf Drängen der Naturschutzorganisation hatte die Regierung Kameruns Anfang dieses Jahres tausend Soldaten in den Norden des Landes geschickt, um dort die Massaker an den Elefanten zu stoppen.
Der WWF ruft die Zentralafrikanische Republik und die Nachbarstaaten dringend dazu auf, sofort für den Schutz und die Sicherheit der Menschen und Elefanten vor Ort zu sorgen. Die hochkriminelle Wilderei bedrohe auch die Stabilität der Region und die wirtschaftliche Entwicklung der Länder. Denn aus den exorbitanten Gewinnen des Elfenbeinhandels finanzieren lokale Rebellengruppen ihre Kriegswaffen. In der kommenden Woche treffen sich die Regierungen Zentralafrikas in einer außerordentlichen Sitzung, um gemeinsam den Kampf gegen die ständig zunehmende Wilderei zu verstärken. Sollten nicht sofort entscheidende Maßnahmen eingeleitet werden, könnte der Elefant in Zentralafrika im kommenden Jahrzehnt ausgerottet sein.
Vor allem der Waldelefant ist stark bedroht: In Afrika, und dort vor allem in Zentralafrika, leben noch circa. 100.000 dieser Tiere. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist der Bestand im Kongobecken um 62 Prozent gefallen. So wurden beispielsweise in Gabun innerhalb von neun Jahren 11.000 Waldelefanten getötet. Insgesamt sterben jährlich bis zu 30.000 Elefanten in Afrika für deren Stoßzähne in Asien Zehntausende von Euro gezahlt werden.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231; E-mail: franko.petri@wwf.at. Fotobildmaterial unter folgendem Link zum Download: https://photos.panda.org/gpn/external?albumId=4238.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet