Zum Frauentag: Das Leben der Tiger-Rangerinnen in China

8. März 2024 | Team Panda News

Tief im Nordosten Chinas geht ein Rangerteam regelmäßig auf Beobachtungs- und Bewachungsrunde. Das Gelände ist steil und unwirtlich, und der Schnee liegt hoch. Das Besondere an diesem Team: Es besteht ausschließlich aus Frauen. Sie arbeiten für das „Dongning Wald-Büro“. Die Rangerinnen wollen die letzten wilden Amurtiger der Gegend vor der Ausrottung bewahren. Viele wissen nicht, dass es diese Frauen gibt. Darum erzählen wir euch heute ihre Geschichte und hoffen, dass ihr sie weitererzählt!    

Ein Tag im Leben einer Tiger-Rangerin

Die Rangerinnen haben sich das Ziel gesetzt, Tiger und auch Leoparden zu retten und die Menschen vorort über den Arten- und Umweltschutz aufzuklären. Ihr Alltag ist anstrengend, fordernd und gefährlich. Die Rangerinnen sind nicht nur extremer Kälte ausgesetzt, sondern kämpfen oft auch gegen Vorurteile. Zum Beispiel, dass sie als Frauen diesen Job nicht machen können oder sollen.

Tiger-Rangerin Qiu Shi’s , © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Das ist die Tiger-Rangerin Qiu Zhi

Qui Zhi ist eine der Rangerinnen. Schon ihr Vater arbeitete als Ranger und war wochenlang in den Bergen unterwegs. Qui Zhi nimmt uns einen Tag mit in den Wald in Heilongjiang. Sie muss sehr früh aufstehen! Bereits bei Tagesanbruch brechen die sechs Frauen auf. Auf sie wartet ein stundenlanger Marsch durch eisiges Gebiet. Die Temperatur in den verschneiten Bergen kann auf bis zu minus 20 Grad fallen.

Die Frauen suchen unter dem Schnee nach Schlingfallen , © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Die Frauen suchen unter dem Schnee nach Schlingfallen

Die Rangerinnen achten bei ihrem Streifzug durch den Wald genau auf den Boden. Sie suchen nach Fußspuren und Schlingfallen, die Wilderer ausgelegt haben. Die Fallen sind oft gut unter dem Schnee versteckt und daher schwer zu erkennen. Die Methode ist heimtückisch. Aufgrund der Schlingfallen gelten Tiger in Laos, Vietnam und Kambodscha bereits als ausgerottet. Auf dem Foto befreit Qui Zhi gerade eine Kollegin von einer gut versteckten Falle, die sich um ihren Fuß geschlungen hat.

Rangerin wird von Schlingfalle befreit, © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Eine Rangerin wird von einer gefährlichen Schlingfalle befreit

Das Team läuft drei Stunden in eine Richtung, um Tubaogou zu erreichen, die Heimat von Amurtigern und Leoparden. Während sie den steilen und teilweise schneebedeckten Berghang hinaufklettern, wechseln Shi und eine Kollegin die Batterien ihrer Wildtierkamera. Sie tauschen auch die Datenkarten aus. Nun ist die Infrarot-„Kamerafalle“ wieder bereit, Videos von allen Großkatzen aufzunehmen, die in der Nacht vorbeikommen.

Tiger-Rangerin wechselt die Batterie, © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Tiger-Rangerinen wechseln die Batterie

Eine der Frauen entdeckt eine Reihe von Fußabdrücken. Nachdem sie diese untersucht und vermessen haben, stellen sie fest, dass die Abdrücke zu einem Leoparden gehören. Das Team macht Fotos und trägt den genauen Fundort in eine Liste ein.

Rangerin trägt die genauen Daten ins Protokoll ein, © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Eine Rangerin trägt die genauen Daten ins Protokoll ein

„Ich bin sehr stolz auf meine Arbeit. Wir leben neben dem Wald und betrachten ihn als Begleiter. Ich ermutige meine Familie, auf das Zusammenleben von Mensch und Natur zu achten und sich um die Wildtiere zu kümmern.“ so Qui Zhi

Miteinander sprechen ist wichtig

Wenn die Frauen nicht gerade auf Tour sind, besuchen sie Märkte und die Gemeinden, in denen sie aufgewachsen sind. Sie hören sich die Probleme der Leute an und versuchen, ihr Interesse für den Schutz der Wildtiere und der Wälder zu wecken. Am Ende eines langen Tages freut sich das Team über die erzielten Erfolge: jede gefundene Schlingfalle oder entdeckte Spur rettet Tigerleben! Zum Abschluss gibt es noch ein springendes Selfie mit dem Fotografen.

Am Ende eines langen Arbeitstages - Chinas einzige rein weibliche Rangertruppe, © by WWF / Dongning Forestry Bureau
Am Ende eines langen Arbeitstages – Chinas einzige rein weibliche Rangertruppe

Der WWF engagiert sich seit 1966 in mehr als 35 Projekten für den Schutz der Tiger. Wir setzen uns für den Erhalt von Tigerlebensräumen und gegen die Zerstörung ihrer Wälder ein.

Willst du mehr über Tiger erfahren? Dann schau dir mal unser Wissensblatt an!

 

Lies hier, was der WWF gegen Wilderei tut und wie du mithelfen kannst

 

 

Fotos © WWF/Dongning Forestry Bureau

Rückfragen

Weitere Neuigkeiten

Haie haben Superkräfte

Haie haben Superkräfte

Starrer Blick und scharfe Zähne: Haie sehen wirklich nicht wie "Kuscheltiere" aus. Doch sie sind mächtig erfolgreich! Haie leben bereits seit mehr als 400 Millionen Jahren auf der Erde. Sie überlebten sogar die Dinosaurier. Warum? Das verraten wir dir im TEAM PANDA...

mehr lesen
Bastle dir dein eigenes Windrad

Bastle dir dein eigenes Windrad

🌞 Bei der Hitze im Sommer freuen wir uns oft über einen kühlen Windstoß 🌬️ . Vielleicht sogar noch mehr, wenn er ein buntes Windrad zum Drehen bringt. Und so eines kannst du dir ganz einfach und schnell basteln. Wie das geht, erfährst du hier.

mehr lesen
Er ist ein Katzenbär

Er ist ein Katzenbär

Der Rote Panda ist ein ganz besonbderes Tier, denn seine Familie, die Katzenbären, besteht nur aus ihm selbst 😮. Neueste Forschungen weisen allerdings auf zwei Arten hin. Wir sind schon mal gespannt. Klick rein und erfahre mehr!

mehr lesen
Überlebenskünstler der Arktis: der Polarfuchs

Überlebenskünstler der Arktis: der Polarfuchs

Früher wurden sie wegen ihres schönen dichten Fells gejagt und fast ausgerottet. Ein neuer Bericht des WWF macht Hoffnung, dass die Polarfüchse zurückkommen. Doch der größere Rotfuchs macht ihnen in Folge der Klimakrise Höhlen und Nahrung streitig. Werden die...

mehr lesen
Heute ist der Welttag des Schuppentiers

Heute ist der Welttag des Schuppentiers

Während du dies liest, wird irgendwo ein Schuppentier erlegt. Schuppentiere, auch Pangoline genannt, gelten als die am häufigsten illegal gehandelten Säugetiere der Welt. Der WWF schätzt, dass in den letzten zehn Jahren mehr als 900.000 Schuppentiere sterben mussten....

mehr lesen
Gejagte Jäger: Die Haie des Mittelmeers

Gejagte Jäger: Die Haie des Mittelmeers

Die schnellen Haie sind selbst zu Gejagten geworden. Sie sterben wegen ihres Fleisches und weil sie als „Beifang“ in den Netzen großer Fangschiffe enden. Der WWF hat sich die Lage im Mittelmeer genau angeschaut. Er hat entdeckt, dass es zwei Hauptgründe für die...

mehr lesen
So kannst du Igeln helfen

So kannst du Igeln helfen

Igel haben es nicht leicht: Sehr oft werden sie von Autos überfahren. In Wohngebieten finden sie selten einen geeigneten Unterschlupf. Außerdem gibt es immer weniger Insekten, die sie futtern können. Deshalb müssen sie sich oft mit Schnecken und Würmern begnügen, die...

mehr lesen
Augen auf beim Andenkenkauf

Augen auf beim Andenkenkauf

Wer eine Reise macht, nimmt auch gerne Andenken mit nach Hause. Leider gibt es Urlaubsmitbringsel, die Tieren schaden oder sogar zum Aussterben bedrohter Arten beitragen. Das ist besonders dann der Fall, wenn man in exotischen Ländern gereist ist. Es trifft zum...

mehr lesen
Geheimnisvolle Fledermäuse

Geheimnisvolle Fledermäuse

Wenn du abends draußen bist und aufmerksam in den dämmrigen Himmel schaust, kannst du sie sehen: Kleine dunkle Flatterwesen, die mit großer Geschwindigkeit durch die Luft sausen, und dabei immer wieder rasant die Richtung wechseln. Es sind Fledermäuse auf der Jagd....

mehr lesen
Heute ist Welttigertag

Heute ist Welttigertag

Heute, am 29. Juli ist Welt-Tiger-Tag! An solchen Tagen schaut die ganze Welt auf eine Sache hin. In diesem Fall auf den dringend notwendigen Schutz der Tiger. Das ist 2022, im Jahr des Tigers, besonders wichtig: In den Gebieten Asiens, in denen noch wildlebende Tiger...

mehr lesen
Die Sprache der Wale

Die Sprache der Wale

Die mächtige Schwanzflosse eines Buckelwals © William W. Rossiter / WWF-Canon Wale faszinieren uns durch ihre Größe, ihre spielerische Intelligenz und ihr soziales Verhalten. Wir wissen noch nicht alles über sie. Doch das wenige das wir wissen, versetzt uns in Stauen....

mehr lesen