Jedes Jahr werden mehr als 20.000 Hasen und Wildkaninchen von Autos überfahren. Diese Zahl steigt weiter, denn es werden in Österreich immer noch mehr Straßen gebaut: in den letzten zehn Jahren eine Fläche von drei Fußballfeldern – jeden Tag!
Dabei verlaufen jetzt schon mehr als 126.000 Kilometer Straßen durchs Land. Diese Strecke ist ungefähr so lang, als würdest du 190 Mal vom äußersten Zipfel Vorarlbergs im Westen bis zum östlichsten Punkt in Niederösterreich hin und her fahren.
Die vielen Straßen sind für den Feldhasen und andere Wildtiere wie den Luchs oder den Wolf sehr gefährlich. Auf der Nahrungssuche oder um einen Partner oder eine Partnerin zu finden, wandern sie viel herum.
Wenn die Tiere dabei Straßen oder Bahngleise überqueren müssen, geraten sie oft unter die Räder. Auch Industriegebiete und Stadterweiterungen „zerteilen“ ihre Lebensräume.
Die Wanderwege der Tiere freihalten
Der WWF setzt sich dafür ein, dass weniger Boden für Straßen verbaut wird. Die Wanderwege, die die Wildtiere immer schon verwendet haben, sollen freibleiben und verbessert werden!
Simon Pories ist beim WWF Österreich für den Bodenschutz zuständig. Er sagt: „Gerade im Frühling leben Hasen sehr gefährlich. Es ist ihre Paarungszeit, in der sie besonders weit laufen.“
Große, neue Straßen sind nicht nur eine Gefahr für die herumwandernden Tiere, sondern auch sehr schlecht für unser Klima.
Warum werden so viele Straßen gebaut?
Ein Grund ist, dass wir so viele neue Supermärkte, Betriebe und Wohnanlagen außerhalb von Ortschaften bauen. Dort kostet das weniger als zB. innerhalb einer Stadt. Doch für jedes neu errichtete Gebäude wird auch eine neue Straße, die dorthin führt, gebaut. Und viele neue Parkplätze. So geht enorm viel Boden verloren, auf dem vorher Tiere gelebt haben.
Simon vom WWF mahnt die Politikerinnen und Politiker: „Wir müssen sorgsamer mit unserer Natur umzugehen und endlich aufhören, so viel wertvollen Boden zu verbrauchen!“
Dann würde es nicht nur den Hasen besser gehen, sondern auch Reh, Fasan, Fuchs und allen anderen, die jetzt im Frühling besonders viel unterwegs sind.
Fotos © Leopold Kanzler/fotopirsch.at, Christoph Wisser