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Umweltbewusster Kampf gegen den Winterspeck
Wien, am 13. März 2009 – Der Winter neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Spätestens mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt für viele der lästige Kampf gegen den Winterspeck – und für die Bikini-Figur. Innerhalb weniger Jahre wurde die Hoodia-Pflanze (Hoodia gordonii) aus Südafrika zum vermeintlichen Heilsbringer für Figurbewusste. Vor allem im Internet boomt der Handel mit illegalen Präparaten. In Österreich werden jährlich rund 3.000 Hoodia-Tabletten vom Zoll beschlagnahmt. Der WWF warnt ausdrücklich vor dem Kauf von Hoodia-Diätpillen.
"Wer den Winterspeck zum Frühlingsanfang wieder loswerden möchte, der sollte trotz aller Verlockungen auf Hoodia-Produkte aus dem Internet verzichten", sagt Jutta Jahrl, Artenschutzexpertin des WWF. Das kaktusähnliche Gewächs aus dem Süden Afrikas hat eine Hunger stillende Wirkung, weshalb es seit Jahrhunderten von den Bewohnern der kargen Kalahari-Steppe, dem Volk der San, genutzt wird. Nachdem der Westen den Appetitzügler für sich entdeckt hat, wird der Hoodia-Bestand jedoch für die Herstellung von Diätmitteln geplündert. Die Hoodiapflanze ist eine geschützte Art und darf nicht ohne behördliche Genehmigung eingeführt werden. Obwohl alle Hoodia-Arten unter die Regulationen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) fallen, werden nach WWF-Angaben noch immer zahllose Präparate aus illegal geernteten Beständen hergestellt. Hinzu kommt, dass es oftmals schwer ist, Herkunft und Qualität von pflanzlichen Mitteln in Online-Shops nachzuvollziehen. "Manche der angebotenen Präparate enthalten zu wenig oder gar keine Hoodia. Im besten Fall sind diese Mittel wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich", warnt Jahrl.
Verstöße gegen die bestehende Aus- bzw. Einfuhrgenehmigungspflicht können Bußgeld- und sogar Strafverfahren nach sich ziehen. Dies gilt selbstverständlich auch bei Einkäufen über das Internet, insbesondere wenn die Sendung aus einem Nicht-EU-Staat kommt. Hoodia ist mittlerweile wie viele der weltweit über 50.000 Heil- und Medizinalpflanzen bedroht. Betroffen sind vor allem die Arten, die nicht kommerziell angebaut werden oder werden können – und das sind etwa 80 Prozent. Die Speck-Weg-Pflanze Hoodia ist zwar seit kurzem in größeren Mengen aus Anbau erhältlich, doch besonders illegales Material stammt meist aus den bedrohten natürlichen Vorkommen.
Kontakt: Claudia Mohl, Pressestelle WWF
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