Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.500 Hasen pro Jahr wurden zuletzt Opfer des Straßenverkehrs
![Feldhase](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2022/04/wwf-at_Feldhase_Futter_cLeopold-Kanzler-fotopirsch.at_-e1680619092669.jpg)
Der Straßenverkehr ist auch für viele Tiere gefährlich. Pro Jahr wurden zuletzt mehr als 17.500 Hasen und rund 41.500 Rehe in Österreich von Kfz niedergefahren und getötet, machen VCÖ und WWF aufmerksam. Der hohe Bodenverbrauch und das dichte Straßennetz schränken den Lebensraum der Tiere ein. VCÖ und WWF fordern daher eine deutliche Reduktion des Flächenverbrauchs sowie einen Stopp der Zersiedelung.
Rund 128.000 Kilometer Straßen gibt es in Österreich – sie zerschneiden den Lebensraum von Tieren. „Das Überqueren der Straßen ist für Tiere lebensgefährlich. Je mehr Autos und Lastwagen fahren und je höher deren Tempo, umso größer das Risiko für Tiere unter die Räder zu kommen“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. So ist der Aktionsraum eines Feldhasen rund 20 Quadratkilometer groß. Derzeit sind viele Hasen unterwegs, es ist Paarungszeit. Gelingt es, die Verkehrsbelastung zu reduzieren, profitieren die Anrainerinnen und Anrainer und auch die heimische Tierwelt.
Allein seit dem Jahr 2010 haben die Verkehrsflächen in Österreich um über 70 Quadratkilometer zugenommen, wie Daten des Umweltbundesamts zeigen. Das ist größer als die gesamte Fläche der Stadt Salzburg. “Das dichte Straßennetz zerschneidet den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren. In den vergangenen zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Wir brauchen daher auch bei großen Verkehrsprojekten ein Umdenken”, fordert Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher des WWF Österreich. Ein österreichweiter Bodenschutz-Vertrag soll den massiven Flächenverbrauch verbindlich in die Schranken weisen. “Neben einer Ökologisierung der Raumordnung und des Steuersystems braucht es auch eine große Naturschutz-Offensive, um die Artenvielfalt zu erhalten”, betont Simon Pories.
Ein Treiber des massiven Flächenverbrauchs ist auch die Zersiedelung. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen außerhalb der Orte verbrauchen enorme Bodenflächen – dazu kommen Zufahrtsstraßen und Parkplätze. VCÖ und WWF fordern daher einen Stopp der weiteren Zersiedelung und die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung. “Österreich hat bereits ein dicht ausgebautes Straßennetz. Angesichts der zunehmenden Klima- und Biodiversitätskrise ist ein weiterer Ausbau nicht mehr gerechtfertigt”, betonen VCÖ und WWF.
Zuletzt wurden 41.500 Rehe pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs sowie über 17.500 Hasen, davon allein 7.735 in Niederösterreich. Zusätzlich werden noch mehr als 13.000 weitere in der freien Wildbahn lebende Tiere, wie Fasane, Füchse oder Dachse, niedergefahren und tödlich verletzt.
VCÖ und WWF setzen sich für einen sorgsameren Umgang mit der Natur ein. „Was heute verbaut wird, steht unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen nicht mehr als Naturraum zur Verfügung“, erinnern WWF-Experte Pories und VCÖ-Sprecher Gratzer.
Rehe und Hasen sind die häufigsten Opfer des Straßenverkehrs
(Anzahl durch Kfz-Verkehr getötete Tiere im Jagdjahr 2021/2022)
Rehe : 41.508
Hasen und Kaninchen: 17.678
Fasane: 5.115
Füchse: 2.851
Marder: 1.631
Dachse: 1.316
Sonstige Wildtiere: 3.557
Summe: 72.340
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
Die meisten Feldhasen werden in Niederösterreich Opfer des Kfz-Verkehrs
(Anzahl durch Kfz-Verkehr getötete Hasen und Wildkaninchen im Jagdjahr 2021/2022)
Österreich: 17.678
Niederösterreich: 7.735
Oberösterreich: 4.432
Steiermark: 2.262
Burgenland: 2.195
Salzburg: 444
Kärnten: 542
Wien: 62
Vorarlberg: 6
Tirol: 0
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit