Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Versicherungen: WWF fordert Stopp klimaschädlicher Geschäfte

Die Geschäftstätigkeit von Versicherungen hat massive Auswirkungen auf die globalen Klima- und Biodiversitätsziele, wie ein neuer Report des WWF Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Deloitte Schweiz zeigt. “Versicherungen haben als wirtschaftliche Schwergewichte enormes Potenzial, den klimafreundlichen und fairen Wandel der Wirtschaft zu beschleunigen und so die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust abzumildern. Daher sollten sie neue Versicherungsleistungen für klimaschädliche Wirtschaftstätigkeiten stoppen – insbesondere für den Ausbau fossiler Energien”, sagt Teresa Gäckle, Expertin für Sustainable Finance beim WWF Österreich. Der WWF fordert die Versicherungen auf, die Klima- und Biodiversitätsziele viel stärker zu berücksichtigen – auch im eigenen Interesse der Unternehmen: Denn laut dem Report verstärken eine Reihe von wirtschaftlichen Aktivitäten, die durch Versicherungen erst ermöglicht werden, weltweit die Klimakrise und den Biodiversitätsverlust, was auch die Geschäfte der Versicherungen beeinträchtigt.
“Dieser Sommer war von orkanartigen Stürmen, Starkregenereignissen und Überschwemmungen in vielen Bundesländern gekennzeichnet, aber auch von Dürren und Wassermangel, etwa auf Kärntner Almen. Versicherungen und ihre Kund:innen sind stark von diesen Extremwetterereignissen betroffen, weil sie zu höheren Auszahlungen führen damit könnten ganze Regionen bald nicht mehr versicherbar sein. Österreichische Versicherungen müssen diese Risiken schnellstmöglich ernsthaft angehen und ihr Geschäft an die globalen Klima- und Biodiversitätsziele anpassen – hier gibt es teils großen Nachholbedarf”, sagt Teresa Gäckle vom WWF.
Mit einem weltweiten Bruttoprämienvolumen von 6,86 Billionen Dollar (2021) sind Versicherungsunternehmen wirtschaftliche Schwergewichte mit enormen Einflussmöglichkeiten. “Die Versicherungsbranche kann bei den Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft eine führende Rolle spielen. Mit ihren Verbindungen in allen Branchen haben Versicherungsunternehmen die Möglichkeit, Anreize für nachhaltige Geschäftspraktiken zu setzen und verantwortungsvolles Verhalten ihrer Kundschaft zu fördern”, sagt Marcel Meyer, Leiter Nachhaltigkeitsdienstleistungen von Deloitte Schweiz. “Indem sie Ihr Kerngeschäft an den globalen Klima und Biodiversitätszielen ausrichten, können Versicherungen nicht nur die Klima- und Biodiversitätskrise bekämpfen, sondern auch ihr eigenes Geschäft für die Zukunft sichern”, ergänzt Teresa Gäckle vom WWF Österreich.
Laut WWF sollen Versicherungsunternehmen folgende Maßnahmen rasch umsetzen, um zu den globalen Klima- und Biodiversitätszielen beizutragen:
- Sofortiger Ausschluss von neuen Versicherungsleistungen für umweltschädigende Wirtschaftstätigkeiten, insbesondere für den Ausbau klimaschädlicher fossiler Energien.
- Wirksame Verpflichtung, bis spätestens 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.
- Ausrichtung des Kerngeschäfts an den globalen Biodiversitätszielen.
- Förderung umweltfreundlicher Wirtschaftsaktivitäten durch nachhaltige Versicherungsprodukte (z.B. Versicherungsprodukte für Erneuerbare Energien, Recyclingprodukte und naturbasierte Lösungen).
Den Versicherungsreport des WWF Schweiz in Zusammenarbeit mit Deloitte Schweiz zum Herunterladen gibt es hier.
News
Aktuelle Beiträge
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten
Video: So arbeiten Naturschutzhunde gegen Wildtierkriminalität
Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.