Auch dieses Jahr hat sich der WWF wieder angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche Böden wie Wälder, Wiesen und...
Vor EU-Gipfel: Unternehmen fordern CO2-Reduktion von 65 Prozent
Gemeinsamer Appell von Unternehmen und WWF: Bundesregierung soll sich beim EU-Gipfel in der Vorreiter-Gruppe positionieren, um CO2-Ausstoß „umfassend und rasch“ zu verringern – Unterstützung der Wissenschaft
![Solarpanel auf Hausdach](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/54b6720e7a965.jpg)
Wien/Brüssel, am 8. Dezember 2020. Im Vorfeld des EU-Klimaziel-Gipfels fordern führende österreichische Unternehmen in einem Offenen Brief ein wissenschaftsbasiertes CO2-Reduktionsziel von 65 Prozent. „Mit wirksamen Klimazielen kann Europa ein starkes Signal an die Weltgemeinschaft senden. Daher ersuchen wir Sie, sich im Namen Österreichs für ein EU-Klimaziel im Einklang mit der Klimawissenschaft von minus 65 Prozent CO2-Emissionen bis 2030 einzusetzen“, schreiben die unterzeichnenden Unternehmen SPAR, IKEA, Ochsner-Wärmepumpen, VBV-Vorsorgekasse und Kommunikationshaus gugler* an Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler. „Eine ganzheitlich gedachte Klimapolitik würde nicht nur unsere Lebensgrundlagen schützen, sondern auch die Wirtschaft stärken und neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt dazu Hanna Simons, Programmleiterin des WWF Österreich, auf dessen Initiative der Appell an die Politik erstellt worden ist. Dieser wird auch von renommierten Wissenschaftlern unterstützt.
„Unser Klima kann nur dann stabilisiert werden, wenn der CO2-Ausstoß umfassend und rasch reduziert wird. Nur so kann das 1,5°-Grad-Ziel des Pariser Übereinkommens erreicht werden“, heißt es im gemeinsamen Appell. Mit einem Ziel von minus-65-Prozent könne sich der zuständige Bundeskanzler Kurz in den Gipfel-Verhandlungen „konsequent in der Gruppe der Vorreiter“ positionieren – wie es nicht nur im Regierungsprogramm verankert ist, sondern auch im EU-Unterausschuss parlamentarisch beschlossen wurde. Zuletzt haben sich Länder wie Schweden und Dänemark für minus 65 Prozent CO2 bis 2030 ausgesprochen.
Standort Österreich profitiert von neuen Klimazielen
Sowohl die Unternehmen als auch der WWF sehen durch ambitionierte Klimaziele mehrere Vorteile für den Wirtschaftsstandort: „Einerseits hat sich die Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2040 bekannt, die bis 2030 ähnlich hohe CO2-Reduktionen wie auf EU-Ebene erfordert. Andererseits könnte Österreich als öko-innovatives Land im Zentrum Europas besonders von einer europäischen Klimaschutz-Wende profitieren“, wie es im Offenen Brief steht.
Auch der Klimaforscher Gottfried Kirchengast, Sprecher des Field of Excellence Climate Change Graz, unterstützt den Appell an die Politik: „Ein Klimaschutz-Weg im Einklang mit den Pariser Klimazielen ist alternativlos notwendig. Österreich steht in der Verantwortung, seinen angemessenen Beitrag zu leisten.“
Der Glaziologe Georg Kaser fordert grundlegende Weichenstellungen von der Politik: "2015 in Paris hatte die Welt das +1,5°C-‚Ziel‘ im Auge, mittlerweile ist die Erde auf +1,1°C erwärmt und die Meteorologische Weltorganisation WMO sieht die Wahrscheinlichkeit, das +1,5°C bereits in den nächsten fünf Jahren zu erreichen, mit 20 Prozent – und dann bald +2°C und mehr auf dem Weg in eine heiße Welt. Um diese Gefahr abzuwenden, müssen wir sehr schnell sehr grundlegende Weichen umstellen. Dazu braucht es alle Teile der Gesellschaft, die Politik muss den dafür notwendigen Rahmen schaffen."
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik und Kommunikation WWF Österreich
Tel.: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.