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Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten

Zwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser Klimagipfel der UN wird mit COP28 abgekürzt. Das steht für Conference of the Parties“, also für eine Konferenz der Vertragsstaaten des UN-Rahmenübereinkommens zum Klimawandel. Bei der COP28 treffen sich Entscheidungsträger*innen aus über 190 Ländern, um über die Umsetzung des Pariser Klimaschutz-Abkommens zu verhandeln. Darunter ist auch Österreich.

Der WWF Österreich ist vor Ort in Dubai, um bei dieser wichtigen Konferenz dabei zu sein. Alle Entscheidungen, die auf dem Klimagipfel getroffen oder nicht getroffen werden, sind im Kampf gegen die globale Klimakrise essenziell. Als WWF Österreich haben wir einige Erwartungen an die COP28. Wir haben unseren thematischen Fokus in folgenden Punkten zusammengefasst:

Eine ehrgeizige „Globale Bestandsaufnahme“

Auf der Klimakonferenz COP28 findet die im Pariser Klima-Übereinkommen vorgesehene erste „Globale Bestandsaufnahme“ statt. Diese ähnelt einem globalen Stresstest für die Klimapolitik, bei der analysiert wird, ob wo die Staatengemeinschaft tatsächlich auf dem Weg zum 1,5-Grad-Limit steht und wie die bisherigen Anstrengungen zu bewerten zu sind. Es lasst sich bereits vorab sagen, dass wir sind absolut nicht auf Kurs sind. Es gibt eine große Lücke zwischen den steigenden CO2-Emissionen und dem wissenschaftlich erforderlichen Minderungspfad. Genauso wie bei einem negativen Stresstest in der Finanzwirtschaft ist jetzt eine ungeschönte Bilanz notwendig, die zu einer überfälligen Kurskorrektur führt. Dazu müssen alle Staaten ihre nationalen Klimaschutzpläne für 2030 rasch nachbessern und für 2035 ambitionierte Ziele im Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit festlegen. Zusätzlich braucht es verbindliche Vorgaben und eine stärkere Rechenschaftspflicht, die nicht nur Staaten, sondern auch große Unternehmen trifft.

Ein Plan für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Auf der COP28 braucht es endlich einen Plan für den globalen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern bis spätestens 2050. Rückblickend mutet es fast absurd an, dass Kohle, Öl und Gas erst auf der Klimakonferenz in Glasgow im Jahr 2021 ins Zentrum der Diskussionen rückten. Bis dahin waren fossile Energieträger – immerhin für rund 75 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich – der sprichwörtliche „Elefant im Raum“ über den nicht diskutiert wurde. Durch den Umstand, dass die COP28 mit den Vereinten Arabischen Emiraten einen erdölproduzierenden Staat als Gastgeber hat und der COP-Präsident gleichzeitig Chef des staatlichen Ölkonzerns ist, entstand im Vorfeld ein politisches Momentum für den Ausstieg (phase out). Ein wichtiges politisches Signal der COP28 wäre die Verankerung des Ziels der Verdoppelung der Energieeffizienz sowie die Verdreifachung beim Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030.

Höhere Klima-Hilfen

Im Jahr 2022 wurde auf der COP27 die Einrichtung eines „Fonds für Verluste und Schäden“ für besonders von der Klimakrise betroffene Staaten beschlossen. Auf der COP28 geht es jetzt darum, dass dieser Fonds möglichst schnell einsatzfähig wird und großzügig dotiert wird. Es ist entscheidend, dass die Mittel aus diesem Fonds rasch und unbürokratisch an jene ausgezahlt werden können, die eine Unterstützung am dringendsten benötigen. Die Kosten des sofortigen Handelns sind deutlich geringer, als die hohen Kosten der Untätigkeit. Schon jetzt werden die Grenzen der Anpassungsfähigkeit in vielen Regionen, vor allem im globalen Süden, überschritten. Klimabedingte Schäden und Verluste treten ein.

Natur als Klimaschutz-Verbündete

Die Natur spielt für das Erreichen der Klimaziele eine große Rolle. Die Klimakrise treibt den Verlust der Natur voran und die Zerstörung natürlicher Ökosysteme verschärft wiederum die Klimakrise. Diese fatale Beziehung muss stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Wir müssen es auf der Klimakonferenz schaffen – so wie im Pariser Abkommen vorgesehen – die globale Erhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, um einen weltweiten Rückgang der funktionierenden Ökosysteme und einen unumkehrbaren Verlust der Artenvielfalt zu verhindern. Die COP28 bietet die Chance, den Klimaschutz und den Schutz unserer Biodiversität auf den richtigen Weg zu bringen.​

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