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NET ZERO – 4 Schritte zur wissenschaftsbasierten Klimastrategie für Unternehmen im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens

Seit Anfang 2021 sind die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Klimakrise durch das Pariser Abkommen geregelt. Gelingt es die globale Erhitzung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Werten zu begrenzen, können wir katastrophale Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Natur, die Gesellschaft und die Wirtschaft verhindern. Dafür müssen die Treibhausgas-Emissionen ab sofort drastisch reduziert werden.  Für Unternehmen und ihre Stakeholder bedeutet dies, dass sie ihre Klimastrategien überarbeiten, ihre Eckpfeiler neu konfigurieren, die Umsetzung beschleunigen und die begleitende Kommunikation anpassen müssen.

Eine wissenschaftsbasierte, wirksame Klimastrategie für Ihr Unternehmen

  • reduziert Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette entlang eines 1,5 Grad konformen Reduktionspfad mit NetZero-Ziel bis spätestens 2050
  • bepreist zusätzlich die verbleibenden Emissionen intern und investiert das daraus resultierende Budget in Projekte mit maximalem Nutzen für Klima, Natur und Menschen
  • erkennt den regulatorischen Paradigmenwechsel vom lückenhaften Kyoto-Konzept zum umfassenden Paris-Vertrag an
  • tritt bei Stakeholdern, Verbänden und Politik engagiert für die Transformation zu einer Wirtschaft und Gesellschaft mit Netto­Null Emissionen ein
  • kommuniziert transparent konkrete Ziele und Maßnahmen statt zweifelhafter Slogans

Nähere Details finden Sie im hier verlinkten Paper.

4 Bausteine am Weg zum Net-Zero

Das folgende Bild ist eine grafische Darstellung der vier Bausteine, die eine wissenschaftsbasierte, wirksame Klimastrategie für Ihr Unternehmen benötigt.

Net Zero grafische Darstellung
Net Zero Baustein 1 Icon

Transparente Bilanzierung aller THG-Emissionen

Die Basis einer jeder wirksamen Klimastrategie ist die transparente, verifizierte und regelmäßige Bilanzierung und Offenlegung der THG-Emissionen in den Scopes 1, 2 und 3 entlang der Wertschöpfungskette durch das Unternehmen.

Net Zero Baustein 2 Icon

Reduktion aller THG-Emissionen in Einklang mit SBT Net Zero

Ziel einer Net Zero Klimastrategie ist die Erreichung eines Emissionsniveaus von nahezu null. D.h. eine mind. 90 %-ige Reduktion aller THG-Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette entlang eines 1,5-Grad-Reduktionspfades zur Erreichung des SBT Net Zero Ziels bis spätestens 2050. Die verbleibenden Emissionen werden wie im Baustein 3 beschrieben neutralisiert.

In einem Zwischenschritt reduziert das Unternehmen seine THG-Emissionen, um ein kurzfristiges Reduktionsziel in einem Zeitraum von 5 bis 10 Jahren zu erreichen.

Net Zero Baustein 3 Icon

Verpflichtende und freiwillige Investitionen mittels Bepreisung verbleibender THG-Emissionen

Bei der Umstellung auf Netto-Null-Emissionen sollten Unternehmen zusätzlich zur Reduktion ihrer THG-Emissionen in Projekte außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette investieren. Dieses Engagement entspricht der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, erfolgt freiwillig und ohne weitere Gegenrechnung in der unternehmerischen THG-Bilanz!

Da kein Unternehmen völlig emissionsfrei wirtschaften kann, müssen verbleibende Emissionen (nach Erreichen des langfristigen SBT) tatsächlich „neutralisiert“ werden. Nur dabei findet eine Gegenrechnung auf „Netto“-Null statt.

Net Zero Baustein 4 Icon

Engagiertes öffentliches Eintreten & Advocacy für Klimaschutz

Die volle Hebelwirkung entfalten ambitionierte Klimastrategien, wenn Unternehmen ihre Stimme für ambitionierten Klimaschutz nutzen und diesen bei Stakeholdern und  Entscheidungsträger*innen einfordern. Dies ebnet den Weg für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft im Einklang mit der Natur über die Unternehmensgrenzen hinaus.

Die Science Based Target-Initiative

Die Science Based Target-Initiative ermöglicht es der Wirtschaft echten Klimaschutz wirksam umzusetzen. Dabei setzt der Net Zero Ziel-Pfad auf die zentrale Verantwortung von Unternehmen, ihre Emissionen wissenschaftsbasiert im Einklang mit der 1,5 Grad Grenze zu reduzieren.

Klima-Kommunikation: Mit Transparenz gegen Greenwashing

Eine weitere wichtige Komponente im unternehmerischen Klimaschutz ist die Kommunikation. Da die Klimakrise im Mittelpunkt des öffentlichen Bewusstseins und der politischen Aufmerksamkeit steht, wollen viele Unternehmen ihr Klimaschutz-Engagement auch stark öffentlich darstellen. Richtig genutzt ist die Klimakommunikation dabei ein wirksames Instrument, um wichtige Stakeholder zu gewinnen, das Momentum für Klimaschutz in der Gesellschaft zu stärken und sich für die Eindämmung der Klimakrise auf breiter Ebene einzusetzen.

Der Net Zero Ziel-Pfad setzt auch in diesem Zusammenhang auf die zentrale, wissenschaftsbasierte Verantwortung von Unternehmen. Eine verlockende Abkürzung der notwendigen Transformation durch die „einfache Kompensation“ des Klima-Fußabdrucks ist klima-wissenschaftlich unmöglich und daher weder hilfreich noch nachhaltig.

Schon gar nicht, wenn die dafür gekauften CO2-Zertifkate benutzt werden, angeblich „CO2 neutrale“ Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten. Die dadurch trügerisch vermittelte Vorstellung der Klimaschutz sei bereits erledigt – weil man „klimaneutral“ eingekauft hat – fördert Greenwashing und untergräbt die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Statt zweifelhafter, mehrdeutiger Werbebotschaften müssen die Ziele und Maßnahmen auch in der Kommunikation transparent sein. Die Wirtschaft hat einen riesigen Hebel im Kampf gegen die Klimakrise in der Hand. Es wird Zeit ihn endlich umfassend zu betätigen.

Rückfragen

Lara Breitmoser M.A.
Programmmanagerin Klima und Biodiversität, Umwelt & Wirtschaft, WWF Österreich

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