WWF: 22.000 Stimmen für Verteidigung der Flüsse vor der Wasserkraft

7. Mai 2010 | Presse-Aussendung

Wien, 11. Mai 2010 – 22.000 ÖsterreicherInnen unterschrieben die Forderungen der Initiative „Flüsse voller Leben“, die von den größten heimischen Naturschutzorganisationen wie dem Naturschutzbund, den Naturfreunden, von Fischereiverbänden und vom WWF getragen wird. Gemeinsam setzen sich die Flussschützer dafür ein, dass die wenigen Flussstrecken, die in Österreich noch nicht energiewirtschaftlich genutzt oder durch andere Faktoren […]
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Wien, 11. Mai 2010 – 22.000 ÖsterreicherInnen unterschrieben die Forderungen der Initiative „Flüsse voller Leben“, die von den größten heimischen Naturschutzorganisationen wie dem Naturschutzbund, den Naturfreunden, von Fischereiverbänden und vom WWF getragen wird. Gemeinsam setzen sich die Flussschützer dafür ein, dass die wenigen Flussstrecken, die in Österreich noch nicht energiewirtschaftlich genutzt oder durch andere Faktoren beeinträchtigt sind, einen besseren gesetzlichen Schutz erhalten. Eine entsprechende Petition wurde heute von SP-Bundesgeschäftsführer Dr. Günther Kräuter ins Parlament eingebracht. „Wir brauchen Tabu-Zonen für die Wasserkraft an sensiblen Gewässerstrecken, damit nicht auch noch die letzten Flussheiligtümer für immer zerstört werden“, fordert WWF-Flussexperte Christoph Walder und erinnert an umstrittene Projekte am Tiroler Lech oder an der Isel in Osttirol.

Im März 2010 haben die Partner der Allianz „Flüsse voller Leben“ Umweltminister Niki Berlakovich die 22.000 Unterschriften symbolisch übergeben und ihn ersucht, klare Kriterien für den weiteren Ausbau der heimischen Wasserkraft festzulegen. Im Zuge der anstehenden Novellierung des Wasserrechtsgesetzes und im Einklang mit dem Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) sollen die Österreichischen Flüsse besser geschützt werden. Nur noch 20 Prozent der heimischen Flüsse sind natürlich oder naturnah erhalten geblieben.

Die Protagonisten betonen, nicht generell gegen die Nutzung der Wasserkraft aufzutreten, sondern gegen jene Projekte, die die letzten intakten Flüsse und Bäche Österreichs bedrohen. „Das Flussjuwel Lech ist ein Paradebeispiel für Standorte, an denen der weitere Ausbau der Wasserkraft ökologisch und moralisch einfach nicht vertretbar ist!“, spielt Walder auf die drohenden Zwangsenteignungen von Grundbesitzern für den Ausbau des Lechkraftwerks Spullersee an. Dieses Projekt würde den Naturpark Tiroler Lech, der unter Natura 2000 – Europaschutz steht, massiv schädigen.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter nimmt die Anliegen der Flussschützer ernst: „Die eindrucksvolle Anzahl der Unterschriften zeigt, dass den Österreicherinnen und Österreichern der Schutz und Erhalt unseres Wasserschatzes ein großes Anliegen ist. Als Fischer und Präsident des Verbandes der Österreichischen Arbeiter-Fischerei-Vereine bin ich selbst viel an Flüssen unterwegs und weiß um die Bedeutung naturnaher Fließgewässer für die Artenvielfalt, aber auch für die Naherholung und für den Tourismus“, so Kräuter. Er tritt für eine umsichtige und maßvolle Energieerzeugung an unseren Flüssen ein. Auch die Europäische Kommission hatte zuletzt in einem Schreiben an die das Lebensministerium einen besseren strategischen Zugang für einen weiteren Ausbau der heimischen Wasserkraft gefordert.


Rückfragehinweis:

Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at

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