So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF: Andritz AG gefährdet das Leben von 60 Millionen Menschen am Mekong
Wien, 7.11. 2012 – Heute Mittwoch soll der Spatenstich zum drei Milliarden Euro teuren Xayaburi-Megastaudamm in Laos stattfinden. Das Projekt ist eines der umstrittensten Kraftwerksprojekte der Welt. Auch in diesem Fall ist der österreichische Maschinenbaukonzern Andritz AG in den Kraftwerksbau involviert und will acht Kaplan-Turbinen im Wert von bis zu 300 Millionen Euro liefern. „Damit gefährdet die Andritz AG die Lebensgrundlage von 60 Millionen Menschen in den Mekongländern Südostasiens. Denn die Erträge aus dem Fischfang könnten um bis zu 40 Prozent zurückgehen. „Allein in Kambodscha deckt die Bevölkerung 82 Prozent ihres Proteinbedarfs aus dem Mekong-Fischfang“, warnt WWF-Experte Georg Scattolin. Der WWF fordert Minister Berlakovich nun zu einer Offenlegung des globalen sozialen und ökologischen Schadensregisters der Andritz AG auf.
Neben der Zerstörung von einmaligen Kulturgütern beim türkischen Kraftwerksprojekt Ilisu und der Missachtung der Rechte der Bevölkerung beim Kraftwerk Belo Monte am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonas kommt die Gefahr nun wieder aus Österreich, warnt die Umweltorganisation. Der WWF fordert nun von Umweltminister Niki Berlakovich eine Offenlegung aller weltweit die Menschenrechte missachtenden und die Umwelt gefährdenden Projekte der Andritz AG. „Die österreichische Bevölkerung hat ein Recht darauf zu erfahren wo mit den Exportgarantien der Kontrollbank aus österreichischen Steuergeldern weltweit umstrittene Projekte unterstützt werden“, so Scattolin. In Finnland beispielsweise hat die Regierung große Bedenken gegen die ebenfalls in das Xayaburi-Staudammprojekt involvierten finnischen Pöyry-Unternehmensgruppe. Im Juni 2012 brachten 15 Organisationen der Zivilgesellschaft aus sieben Ländern eine Beschwerde gegen das Unternehmen ein. Daraufhin hat die finnische Regierung eine Untersuchung des Geschäftsgebarens des Konzerns angeordnet.
Der Xayaburi-Staudamm soll 820 Meter breit und 30 Meter hoch werden. Am unteren Mekong-Becken sind nach WWF-Informationen elf Wasserkraftanlagen im Hauptstrom geplant. 77 weitere Kraftwerke sind für die Nebenflüsse vorgesehen. Sollten diese realisiert werden, rechnen die Umweltschützer mit einem enormen Rückgang der Fischbestände und zerstörerischen Auswirkungen für das Mekong-Delta, das die Reiskammer Südostasiens darstellt. Ohne die Sedimente, die der frei fließende Mekong im Delta ablagert, schwinden enorme landwirtschaftliche Anbauflächen. „Die Erhaltung der natürlichen Schätze des Mekong ist die Grundlage für das Leben von 60 Millionen Menschen im Einzugsbereich des Flusses“, so Scattolin.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet