Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Bericht: Über eine Million Meeressäuger, Schildkröten und Seevögel sterben jährlich als Fischerei-Beifang
Kollateralschaden der Fischerei: 300.000 Wale und Delfine, 250.000 Schildkröten und 720.000 Seevögel – Millionen von Haien betroffen – WWF fordert mehr Kontrollen und Schutz durch verpflichtenden Einsatz von Kameras an Bord
![Vaquita endet als Beifang im Netz](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/591aad9c0542b.jpg)
Wien, 26.11.2020 – Der ungewollte Fang von Meerestieren in der Fischerei, Beifang genannt, ist eine der größten Bedrohungen für seltene Arten in den Ozeanen. Über eine Million Wale, Delfine, Robben und Seevögel verenden jedes Jahr „als Kollateralschaden der kommerziellen Fischerei“, wie ein neuer Bericht der Umweltschutzorganisation WWF zeigt. Davon betroffen sind viele vom Aussterben bedrohte Arten wie der Vaquita-Schweinswal, von dem es überhaupt nur noch zehn Individuen gibt. „Jahr für Jahr ist die Fischereiwirtschaft für den sinnlosen Tod von mindestens 300.000 Walen und Delfinen, 250.000 Meeresschildkröten, 720.000 Seevögeln sowie 345.000 Robben und Seelöwen verantwortlich. Dazu kommen noch mehrere Millionen Haie, die unbeabsichtigt in den Netzen verenden“, warnt Axel Hein, Fischereiexperte des WWF Österreich. Der Meeresbiologe fordert schärfere Kontrollen und den verpflichtenden Einsatz von Kameras an Bord der Fangschiffe, „um die Zahl der getöteten Tiere massiv zu reduzieren.“
Der WWF-Bericht zeigt, dass die Fernüberwachung durch Bord-Kameras (REM – Remote Electronic Monitoring) die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften zur Reduktion von Beifang sicherstellen kann. So würden Fänge besser dokumentiert, Meerestiere geschützt und zugleich das Fischereimanagement durch die Datenlage deutlich optimiert. „Wir müssen wissen, was auf See passiert. Die kommerzielle Fischerei ist die größte Bedrohung für viele Meerestiere. Falsche Fanggeräte, ungewollter Beifang sowie legale und illegale Rückwürfe sind dafür maßgeblich verantwortlich. Derzeit gibt es weder ausreichende noch wirksame Kontrollen, um Fänge unabhängig zu überprüfen. So geht das Sterben ungebremst weiter“, sagt WWF-Experte Hein.
Der systematische Einsatz von Bord-Kameras hat viele Vorteile. Dazu gehört die kostensparende Datenerfassung, die erheblich dazu beitragen kann, die Fischerei nachhaltiger zu machen. Die Einhaltung von Rechenschaftspflichten und Rechtsvorschriften wird verbessert. Fischereibeobachter*innen können auf See sicherer arbeiten. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist der Ursprung von Fisch- und Meeresfrüchte-Produkten zweifelsfrei nachvollziehbar, sie können eine nachhaltige Wahl treffen. Dabei hilft auch der WWF-Fischratgeber, der über 60 Arten nach einem einfachen Ampelsystem sowie hinsichtlich Beifang bewertet.
Download des WWF-Reports ‚What´s in the net?’
WWF-Fischratgeber: fischratgeber.wwf.at
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit