Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Brasilien soll auf illegales Tropenholz verzichten
![B163 Amazonas](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/471f511855225.jpg)
Wien/Brasilia, 23. 11. 2007 – Der WWF und sechs weitere Umweltorganisationen fordern eine Gesetzesänderung in Brasilien, um den Kauf von illegalem Holz durch die öffentliche Hand in Brasilien abzuschaffen. Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand nur noch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Aufforstungen zum Zug kommen darf. Der WWF schätzt, dass derzeit ein Drittel des in Brasilien aus illlegalen Schlägerungen stammenden Holzes von Gemeinden, den Bundesstaaten und der Bundesrepublik Brasilien erworben wird. Zudem hat das brasilianische Umweltministerium 2006 zugegeben, dass fast zwei Drittel des Holzes aus Amazonien illegalen Ursprungs sind. WWF-Schätzungen gehen aber von über 80 Prozent Holz aus illegalen Quellen aus.
Der WWF und weitere Umweltorganisationen haben nun allen Abgeordneten des brasilianischen Parlaments einen Brief übermittelt. Darin wird um die Zustimmung zur Gesetzesnovelle ersucht, die den Kauf von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft seitens der öffentlichen Hand im Rahmen von Ausschreibungen erforderlich macht. „Es muss endlich aufhören, dass die öffentliche Hand die Entwaldung des Regenwaldes mitfinanziert“, fordert der WWF-Experte Emil Benesch. Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand nur noch Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder aus Aufforstungen zum Zug kommen darf. So kann die Verwendung von Holz aus illegaler Abholzung direkt verhindert werden.
In Brasilien ist die Frage des Amazonasschutzes besonders vorrangig, da 75 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Abholzung und dem Abbrennen der Wälder in Amazonien stammen. Brasilien ist das Land mit den weltweit vierthöchsten Treibhausgasemissionen. Der Bundesstaat São Paulo sowie 37 brasilianische Städte, darunter Großstädte wie Fortaleza, Manaus, Porto Alegre, Recife, Salvador und São Paulo haben bereits politische Schritte gesetzt, um in ihren Bereichen die Verwendung von illegalem Holz bei Käufen durch die öffentlich Hand zu unterbinden. Die Gesetzesänderung wird nicht nur vom WWF sondern auch von der Weltnaturschutzunion IUCN und von Greenpeace unterstützt.
17 Prozent des Amazonas-Regenwaldes sind bereits zerstört, 17 weitere Prozent sind schwer beeinträchtigt. Im Amazonas-Regenwald ist so viel Kohlendioxid gespeichert, wie die gesamte Welt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in 15 Jahren ausstößt. Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes hätte katastrophale Auswirkungen auf das Weltklima zur Folge.
Weitere Informationen:
DI Emil Benesch, Amazonas-Experte WWF, Tel. 01-48817-267 oder 0676-83 488 288.
Weitere Informationen zum Amazonas: www.wwf.at/amazonas.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...