Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Bruterfolg in der Storchenkolonie Marchegg
![Storchnest](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4b98e21656da5.jpg)
Wien, 19. Juli 2010 – Die in den letzen Tagen durchgeführte Zählung der Weißstörche im WWF-Reservat Marchauen zeigt einen erneuten Bruterfolg bei Meister Adebar. 31 Brutpaare zogen dieses Jahr in der europaweit größten baumbrütenden Storchenkolonie insgesamt 67 Jungen groß. „Trotz der extremen Witterungsbedingungen im Mai, ist der Bruterfolg je Brutpaar heuer gleich gut wie 2009“, freut sich WWF-Reservatsleiter Gerhard Neuhauser. „Grund dafür, ist das durch die lange anhaltenden Hochwässer ausgezeichnete Nahrungsangebot für die Jungstörche.“
Mit durchschnittlich 2,2 Jungen pro Horst kann der Bruterfolg im WWF-Reservat Marchauen dieses Jahr an das Ergebnis 2009 anschließen. Für den WWF ist dies besonders erfreulich, da es heuer aufgrund der extrem niedrigen Temperaturen und gleichzeitig hohen Niederschläge im Mai überdurchschnittlich viele Totalausfälle bei den Weißstorchbruten gab. Jene Bruten, die durchgekommen sind, haben 2010 jedoch für besonders viele Jungen gesorgt. So gab es zahlreiche Horste mit drei bis vier Jungstörchen. „Die hohen Niederschlagsmengen im Frühling, haben den Störchen dieses Jahr einen reich gedeckten Tisch beschert“, erklärt Neuhauser. „Da Wiesensenken und Tümpel bis jetzt mit Wasser gefüllten sind, hat sich die Amphibienpopulation besonders gut entwickelt. Von dem Anstieg dieser wichtigen Nahrungsquelle profitieren neben dem Weißstorch auch andere Vogelarten wie Grau- und Silberreiher.“
Die Marchegger Storchenkolonie im WWF-Reservat ist die größte baumbrütende Kolonie Europas und besteht seit über 110 Jahren. Bis zu 50 Paare brüten dort in bis zu 800 Kilogramm schweren Horsten auf riesigen, hunderte Jahre alten Eichen. Das 1.120 Hektar große WWF-Auenreservat ist zugleich Herzstück der March-Thaya-Auen östlich von Wien. Diese bedeutendste Flusslandschaft Österreichs ist Heimat für mehr als 500 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Auf nur 0,2 Prozent der Österreichischen Staatfläche leben hier beispielsweise 67 Prozent der heimischen Vogelarten.
Weil diese Schatzkammer der Artenvielfalt durch Flussverbauungen, Straßenbau und Industrieparks massiv bedroht ist, setzt sich der WWF in einem Manifest für den dauerhaften Schutz der March-Thaya-Auen ein. Unterstützt werden kann das March-Thaya-Auen-Manifest unter: www.die-au.at
Einen Eindruck von der Schönheit der March-Thaya-Auen verschafft das ORF-Universum „Fluss ohne Grenzen – Auenwildnis an der March" am Dienstag, den 20. Juli um 20.15 Uhr in ORF 2.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Marchauen des WWF seit vielen Jahren unterstützen.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Lisa Simon, WWF-Pressesprecherin, Tel. +43-1-48817-215, +43-676-83488-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...