Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Der Umweltminister in der Populismus-Falle
![Autos](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/482d6dc727783.jpg)
Umweltminister Rupprechter packt seine Klimaschutzverantwortung in den Kofferraum von Diesel-Autos – jüngste Aussagen des Ministers aus der Sicht des WWF völlig inakzeptabel – „Energie- und Klimastrategie“ von WWF, GLOBAL 2000 und Greenpeace könnte als Blaupause für Minister dienen
Wien, 28. März 2017. Als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet die Umweltorganisation WWF die jüngsten Aussagen von Umweltminister Rupprechter zur Diesel- und Benzinbesteuerung. „Der Umweltminister sollte aus voller Überzeug als Lokomotive für eine ökologische Verkehrswende agieren, stattdessen kokettiert er mit der populistischen Billigsprit-Szene. Das verführt die Konsumenten dazu, absolut falsche Investitionen zu tätigen – die am Ende sehr teuer kommen werden“, so Karl Schellmann, Klimaschutzsprecher beim WWF.
Aus der Sicht des WWF braucht es eine massive Investitionswelle in den Öffentlichen Verkehr sowie die schrittweise Elektrifizierung des Individualverkehrs in den nächsten zehn bis 20 Jahren. „Der Umweltminister hat beim Klimaschutz ganz offensichtlich kein Konzept, oder schlichtweg kein veritables Interesse“, kritisiert Schellmann.
Die Spritpreise in Österreich liegen laut Wirtschaftsministerium weit unter dem EU-Durchschnitt. In den Nachbarländern Ungarn, Italien, Slowenien und Deutschland sind die Preise teils deutlich höher als in Österreich. „Österreich ist eine Art Spritpreis-Oase, was eine massive Subvention der Mineralölwirtschaft darstellt. Etwa für Pendler, die auf das Auto angewiesen sind, muss die Politik andere Unterstützungen anbieten als generell einen niedrigen Spritpreis, der eine Subvention für Alle mit der Gießkanne ist. Am meisten profitieren die großen Sprit-fressenden SUVs davon, das hat keinerlei soziale Wirksamkeit“, sagt Schellmann.
Der WWF zeigt sich von der klimafeindlichen Haltung des Umweltministers tief enttäuscht. „Ganz besonders darum, weil wir auch viel Interesse am Klimaschutz von anderen Akteuren wahrnehmen. Erst zu Beginn des Jahres haben 190 Unternehmen ihre Unterstützung für eine wirksame Klimapolitik öffentlich bekundet und die Politik aufgefordert, zuverlässige und langfristige Klimaziele zu verankern und umzusetzen. Ein zielloser Minister ist aber genau das Gegenteil von dem, was die Wirtschaft und die Bevölkerung brauchen, um die so wichtigen Transformationen mitzugehen“, so der WWF-Klima- und Energiesprecher.
Das Mitte März von WWF, GLOBAL 2000 und Greenpeace vorgestellte Szenario „Energie- und Klimazukunft Österreich“ zeigt einen gangbaren Klimaschutzweg „und könnte Umweltminister Rupprechter als Blaupause für eine wirksame Klimapolitik in Österreich dienen“, so Schellmann abschließend.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Karl Schellmann, WWF Leitung Klimaschutz & Energie, 0676 83488249, karl.schellmann@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...