Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
WWF-Erfolg: Allparteien-Mehrheit für Finanzierung des ökologischen Gewässerschutzes
Wien, am 26. September. Auf den letzten Metern hat der Nationalrat am Mittwochabend einen einstimmigen Beschluss zu der seit Jahren ausständigen Finanzierung des ökologischen Gewässerschutzes gefasst. Eine Allparteien-Mehrheit fordert Umweltministerin und Finanzminister via Entschließungsantrag auf, „umgehend die nötigen finanziellen Mittel für die Förderung gewässerökologischer Maßnahmen bereitzustellen“. „Das ist ein wichtiger Schritt, damit unsere Flüsse und Seen besser gegen die Folgen der Verbauung und der Klimakrise geschützt werden können. Jetzt muss die Bundesregierung rasch handeln und die notwendigen Mittel freigeben, wie es der Nationalrat verlangt“, sagt WWF-Flussexpertin Bettina Urbanek.
Gemäß Entschließungsantrag müsste der Zusagerahmen bis 2021 insgesamt 150 Millionen Euro betragen. Zusätzlich zu diesem kurzfristigen Notfallplan braucht es laut WWF bereits einen neuen Gewässerschutzplan, der bis 2027 ausfinanziert ist, damit Österreich die Verpflichtungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie erfüllen kann. „Intakte Ökosysteme sind die wichtigste Waffe gegen die klimabedingte Erhitzung der Gewässer und den Verlust der biologischen Vielfalt. Weiters schaffen Sanierungsprojekte regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, so Urbanek. Auch der Rechnungshof fordert daher, die ausgetrockneten Fördertöpfe wieder zu befüllen.
Derzeit sind laut Umweltministerin nur 14,8 Prozent der Gewässer in „sehr gutem ökologischen“ Zustand, aber 60 Prozent sanierungsbedürftig, weil sie zu stark verschmutzt und reguliert sind. Insgesamt gibt es laut Umweltressort 28.673 Querbauwerke, die nicht von Fischen passiert werden können. Zusätzlich zur Freigabe der Sanierungsmittel müssen daher in Zukunft auch die Ökostrom-Subventionen reformiert werden, damit zum Beispiel keine neuen Kraftwerke an den letzten naturbelassenen Flüssen gebaut werden. „Naturschutz ist Klimaschutz, daher muss der Ökostrom-Ausbau an wirksame Naturschutz-Kriterien geknüpft werden“, fordert Bettina Urbanek.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich: Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert