Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es um die Böden in Österreich steht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass...
WWF: Erfolgreiche Seeadler-Brutsaison – 33 Jungvögel fliegen aus
Population des einst ausgestorbenen Wappentiers wächst kontinuierlich – Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Oberösterreich sind wichtigste Brutgebiete – Besenderung von acht Jungvögeln
![Langstreckenflieger: Der Seeadler (c) Justine Pickett_papiliophotos.com](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/54ed8360512e8.jpg)
Wien, 7.8.2020 – Vor 20 Jahren galt Österreichs Wappenvogel hierzulande als ausgestorben. Dank intensiver Schutzbemühungen zeigt die Bestandskurve der Seeadler mittlerweile kontinuierlich nach oben. 40 Paare sind heute wieder heimisch. Von einer erfolgreichen Brutsaison berichtet nun die Naturschutzorganisation WWF Österreich. Heuer brüteten 35 Adlerpaare und brachten insgesamt 33 Jungvögel zum Ausfliegen. „Der Fortpflanzungserfolg bestätigt den Aufwind für die heimische Seeadler-Population. Die Rückkehr der ehemals ausgerotteten Art ist ein Paradebeispiel für die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen. Nur wenn der Mensch natürliche Lebensräume erhält, wiederherstellt und Tiere konsequent vor Verfolgung schützt, sind solche Erfolgsgeschichten möglich“, zeigt sich WWF-Greifvogelexperte Christian Pichler erfreut.
Zu den wichtigsten Brutgebieten zählen Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. Auch Oberösterreich beheimatet wieder Elternpaare. Besonders wohl fühlen sich die Greifvögel in gewässerreichen Tieflandregionen. „Intakte und ruhige Naturlandschaften bieten die besten Voraussetzungen für den scheuen Seeadler. Dort findet er Fische und Wasservögel für den Nahrungserwerb sowie mächtige Horstbäume in abgeschiedenen Waldbereichen für die Brut“, erklärt Pichler. Die ausgeflogenen Jungvögel haben die Horstumgebung großteils bereits verlassen. Fortan werden sie Österreich und die umliegenden Länder erkunden. Im Alter von vier bis fünf Jahren kehren sie meist wieder in die Nähe des elterlichen Horstes zurück, um selbst zu brüten.
Besenderung von acht Jungadlern – Dominic Thiem begeistert
Auf ihren Streifzügen sind Seeadler zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Um Bedrohungsfaktoren identifizieren und länderübergreifende Schutzmaßnahmen verbessern zu können, besendert der WWF alljährlich Jungadler. In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Donau-Auen und der Esterházy Betriebe GmbH wurden heuer acht Tiere mit federleichten Telemetrie-Rucksäcken ausgestattet. Diese liefern wertvolle Daten über Streifgebiete, Paarungsverhalten, Rast- und Überwinterungsplätze. „Je mehr wir über die Lebensräume der Adler und ihr Verhalten wissen, desto besser können wir sie vor Gefahren schützen“, sagt Pichler.
Auch Tennisprofi Dominic Thiem half bei der Besenderung von zwei Jungtieren und berichtet von einem eindrucksvollen Erlebnis: „Es war eine unglaublich berührende Erfahrung, den ausfliegenden Adlern Starthilfe für ihre Reise durch Europa zu geben. Die Besenderung ist ein wichtiger Teil des WWF-Schutzprojekts, das ich mit voller Überzeugung unterstütze. Denn das Überleben der Seeadler in Österreich ist trotz der steigenden Population noch nicht dauerhaft gesichert.“
So stellen illegale Abschüsse und Vergiftungen laut WWF eine laufende Gefahr und die größte Bedrohung für den Bestand dar. Erst kürzlich wurde ein Waldviertler Jäger verurteilt, da er neben anderen Wildtieren auch einen Seeadler vergiftet haben soll. Zudem werden Kollisionen mit Windkraftanlagen vermehrt zum Problem. „An der konsequenten Weiterführung der Schutzmaßnahmen in Österreich und unseren Nachbarstaaten führt kein Weg vorbei, wenn wir ein Kapitel Naturschutzgeschichte erfolgreich schreiben wollen“, sagt WWF-Experte Pichler.
Brutgebiete, Brutpaare und Jungadler im Jahr 2020:
Waldviertel: 12 Brutpaare – 9 Jungvögel
Nationalpark Donau-Auen: 5 Brutpaare – 6 Jungvögel
Donau westlich von Wien (NÖ und OÖ): 5 Brutpaare – 4 Jungvögel
March-Thaya-Auen: 5 Brutpaare – 5 Jungvögel
Weinviertel: 3 Brutpaare – 2 Jungvögel
Nordburgenland: 3 Brutpaare – 3 Jungvögel
Oststeiermark und Südburgenland: 2 Brutpaare – 4 Jungvögel
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.