Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
WWF: EU-Lieferkettengesetz gegen Entwaldung muss verschärft werden

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert den von der Europäischen Kommission präsentierten Gesetzesentwurf, der den Einfluss der EU auf die weltweite Entwaldung zurückdrängen soll. „Der Entwurf geht nicht ansatzweise weit genug, um die Entwaldung zu stoppen. Es gibt zu viele Schlupflöcher und Ausnahmen“, sagt WWF-Ernährungsexpertin Hannah-Heidi Schindler. Sie fordert ein starkes EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten, das wertvolle Wälder und weitere Ökosysteme wirkungsvoll schützt. Denn durch ihre Importwaren, allen voran Soja, Palmöl, Rindfleisch, Kakao und Kaffee, ist die EU für 16 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich und liegen damit nach China auf dem zweiten Platz – noch vor Indien, den USA und Japan, wie ein WWF-Bericht zeigt.
Der WWF fordert, dass neben Regenwäldern auch andere Ökosysteme, wie Savannen, Gras- und Moorlandschaften, von Beginn an in das Gesetz einbezogen werden – und nicht erst zwei Jahre nach dessen Inkrafttreten, wie derzeit vorgesehen. Ebenfalls essentiell sei eine verbindliche und transparente Sorgfaltspflicht für alle Unternehmen – unabhängig von deren Größe: „Nur so können die Rohstoffe entlang der Lieferkette konsequent rückverfolgt werden“, mahnt Hannah-Heidi Schindler.
Darüber hinaus müsse das Gesetz alle Produkte, die mit der Entwaldung in Verbindung stehen, berücksichtigen: „Derzeit wird zum Beispiel die Einfuhr von Mais nicht reguliert – obwohl er jenes Agrargut ist, das die EU nach Soja und Palmöl am meisten aus tropischen Ländern importiert“, kritisiert WWF-Expertin Schindler eine Lücke im Entwurf.
Der Forderung nach einem starken Gesetz gegen die Entwaldung schließt sich auch die WWF-Jugendorganisation Generation Earth an: „Unsere Ernährung darf nicht zulasten der Natur und den Menschen vor Ort gehen“, fordert die Aktivistin Miriam Prager. „Das bedeutet, dass keine Produkte, die bei uns im Supermarkt zu finden sind, mit Naturzerstörung oder Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen dürfen und dass die Rechte indigener Gemeinschaften respektiert und geschützt werden müssen.“
News
Aktuelle Beiträge
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten
Video: So arbeiten Naturschutzhunde gegen Wildtierkriminalität
Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.