WWF kritisiert Donauausbaupläne der Regierung

17. Januar 2008 | Presse-Aussendung

Wien, am 17. Jänner 2008 – Anlässlich der heutigen Ankündigungen von Staatssekretärin Christa Kranzl gemeinsam mit via donau – Geschäftsführer Manfred Seitz zum Nationalen Aktionsplan Donauschifffahrt hält der WWF seine Kritik am Donauausbau aufrecht. Prinzipiell begrüßt die Naturschutzorganisation eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße hin zu klimafreundlicheren Alternativen. „Dass die Binnenschifffahrt diese Aufgabe in […]

Wien, am 17. Jänner 2008 – Anlässlich der heutigen Ankündigungen von Staatssekretärin Christa Kranzl gemeinsam mit via donau – Geschäftsführer Manfred Seitz zum Nationalen Aktionsplan Donauschifffahrt hält der WWF seine Kritik am Donauausbau aufrecht.

Prinzipiell begrüßt die Naturschutzorganisation eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße hin zu klimafreundlicheren Alternativen. „Dass die Binnenschifffahrt diese Aufgabe in Österreich erfüllen kann, ist ein frommer Wunsch, der an der Realität vorbei geht“, erklärt Andreas Wurzer, stellvertretender Geschäftsführer des WWF Österreich. „Schon jetzt kämpft die Güterschifffahrt mit einer äußerst geringen Nachfrage auf dem Transportmarkt“. 2006 wurden in Österreich 12 Millionen Tonnen Güter auf der Donau befördert, obwohl die Kapazitätsgrenze bei rund 90 Millionen Tonnen liegt. Dies entspricht einem Anteil am heimischen Güterverkehr von weniger als 5 Prozent.
Auch im Abschnitt zwischen Wien und Bratislava, der im Rahmen des Flussbaulichen Gesamtprojekts zur Wasserstraße ausgebaut werden soll, lag die Auslastung der Güterschifffahrt im Jahr 2007 bei nur 10 Prozent. Im Hitzesommer 2003 hingegen kam es trotz extrem niedrigem Wasserstand zu einer sehr hohen Transportfrequenz. „Es ist offenkundig, dass das gewünschte Verkehrsaufkommen nicht durch den weiteren Ausbau der Donau zur Schifffahrtsrinne zu erreichen sein wird“, so Wurzer.
Die negative Signalwirkung des Projekts ist nach Meinung des WWF trotz Unterzeichnung des „Ybbser Kommuniques“ vom 14. 9. 2007 gegeben. „Solange Österreich nicht eindeutig gegen die Errichtung von Staustufen bei Straubing/Vilshofen auftritt, ist diese Abmachung zahnlos“, kritisiert Wurzer.
Statt auf flussbauliche Millionenprojekte zu setzen, müsse verstärkt auf Technologie- und Logistikverbesserungen gesetzt werden. Das von Staatssekretärin Kranzl vorgestellte Budget des NAP für 2008 vermittelt allerdings andere Schwerpunkte: vom Gesamtbudget von 26 Mio Euro für 2008 sind lediglich 2,7 Mio Euro für Schifffahrtsinformationssysteme und 2 Mio Euro für die Flottenförderung vorgesehen.
Der WWF ist weiterhin davon überzeugt, dass sich ohne effizientere Verbindungen zu anderen Verkehrsträgern mit Tür-zu-Tür Service und besseren Wetter- und Wasserstandsprognosen die Auslastung für die Schifffahrt nicht verbessert. Derartige Maßnahmen würden auch die Beeinträchtigungen der Umwelt erheblich verringern.
Nicht unbedeutend, denn vom Ausbau der Donau im Österreichischen Nationalpark geht eine Signalwirkung für die ökologisch wertvollsten Gewässerabschnitte entlang des Flusses aus: Fast 70 Prozent der von der Europäischen Kommission geplanten und geförderten Ausbaustrecken sind ausgewiesene Natura 2000 Europaschutzgebiete.

Rückfragehinweis: Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250

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