In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF kritisiert grausame Jagd auf Fischotter in Kärnten
Trotz großer Defizite hat die Kärntner Landesregierung ihre Fischotter-Tötungsverordnung erneut für zwei Jahre verlängert. “Über 250 Fischotter in sechs Jahren zu töten, noch dazu mit qualvollen Methoden, ist ein Frontalangriff auf diese geschützte Art“, kritisiert WWF-Expertin Christina Wolf-Petre. Denn die in Kärnten eingesetzten Totschlagfallen führen zu schweren Verletzungen und damit zum langsamen Tod. „Solche Fallen sind ein grausames Relikt aus alten Zeiten. Die Jägerschaft unterstützt damit Praktiken, die weder waidgerecht noch tierschutzkonform sind”, sagt Christina Wolf-Petre. Der WWF fordert die sofortige Rücknahme der Tötungsverordnung sowie einen stärkeren Schutz der heimischen Flüsse und Bäche vor der Verbauung und Verschmutzung, um die Fischbestände zu stärken.
Die Verordnung widerspricht EU-Recht und ignoriert die eigentlichen Gründe für das Fischsterben“, kritisiert WWF-Expertin Wolf-Petre. Denn hunderte Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen und Querbauwerke setzen den Fischen auch in Kärnten stark zu. Dazu kommen die Folgen der Klimakrise. Höhere Wassertemperaturen befördern die Ausbreitung von Krankheiten, verursachen Sauerstoffmangel und beeinträchtigen den Bruterfolg. Auch der viel zu hohe Eintrag von Schad- und Nährstoffen – Hormone, Antibiotika, Pestizide, Straßenabwässer – führt zum Rückgang der Fischbestände. Daher fordert der WWF eine bundesweite Sanierungs-Offensive. Denn derzeit sind mehr als 60 Prozent der österreichischen Fließgewässer in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand. Selbst offizielle Berichtsdaten der Bundesländer an die Europäische Kommission zeigen, dass keiner der untersuchten Süßwasserlebensräume in Österreich im rechtlich geforderten „günstigen Erhaltungszustand“ ist.
Auch die Aussagen des zuständigen Landesrats Gruber, wonach die Fischotter-Tötungen der vergangenen vier Jahre keine Erholung der Fischbestände in Kärnten brachten, untermauern die WWF-Position. „Das Fischsterben ist vor allem menschengemacht. Fischotter-Entnahmen sind daher sowohl naturschutzfachlich als auch rechtlich inakzeptabel“, sagt die WWF-Expertin. Denn Fischotter befinden sich in der alpinen biogeografischen Region Kärntens nach wie vor nicht im EU-rechtlich geforderten „günstigen Erhaltungszustand“. Kärnten ignoriert die rechtlichen Vorgaben und macht die Ausnahme von Tötungen rechtswidrig zur Regel. Neben der Rücknahme der Tötungsverordnung fordert der WWF vor allem stärkere Anstrengungen in der Gewässersanierung, nachhaltige Fischbesatzmaßnahmen und ausreichende Kompensationszahlungen im Schadensfall an nicht zäunbaren Teichen.
Bisherige und geplante Fischotter-Tötungen
Die erste Fischotter-Verordnung (in Kraft: 2018 – 2020) bewilligte die Tötung von 86 Tieren. Bei einem Bestand von 361 Fischottern in Kärnten (Erhebung 2017) wurden laut zuständiger Behörde 55 Otter „entnommen“. Weitere 31 Verkehrsopfer oder Totfunde wurden vom Tötungskontingent abgezogen (36 Prozent). Die zweite Verordnung (in Kraft: 2020 bis 2022) weitete sowohl Entnahme-Gebiet und -Zeitraum, als auch das -Kontingent aus. 102 Tiere konnten getötet werden. Verkehrsopfer und Totfunde fielen nicht mehr in das Kontingent. Die aktuell beschlossene Verordnung erlaubt die Tötung von 100 Tieren, der Einsatz von tierquälerischen Fallen ist auch weiterhin erlaubt.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen










