Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Letzte Reste der Java-Elefanten auf Borneo?
![Bornean pygmy elephant](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4806ff133a16f.jpg)
Kota Kinabalu, Malaysia, 17. April 2008 – Der Borneo-Zwergelefant, eine kleinwüchsige Unterart des Asiatischen Elefanten, stammt offenbar gar nicht aus Borneo. Wie aus einer aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung hervorgeht, könnte es sich bei den etwa 1.000 Tieren im malayischen Bundesstaat Sabah um die letzten Java-Elefanten der Erde handeln, die vor Jahrhunderten zufällig vom Aussterben bewahrt wurden: Der Sultan von Sulu hatte demnach einige dieser kleinen Dickhäuter aus Java als Geschenk für einen befreundeten Herrscher über die heutigen Philippinen nach Borneo gebracht. Dort begründeten die solcherart übersiedelten Elefanten eine eigene Population, die sich bis zum heutigen Tag in den Tieflandwäldern im Nordosten Borneos erhalten konnte. Nun droht die Zerstörung ihres Lebensraumes für die Produktion von Gummi, Palmöl und Holz den Borneo-Zwergelefanten endgültig den Garaus zu machen.
Die Herkunft der Zwergelefanten im Nordosten Borneos lag bislang völlig im Dunkeln. Diese Elefanten werden nur 2,5 Meter groß, weisen kindliche Gesichter auf und verhalten sich weniger aggressiv als ihre asiatischen Artgenossen. Es gab lange Zeit keine Erklärung dafür, dass die Zwergelefanten auf keinem anderen Teil der Insel zu finden sind, noch dafür, dass jegliche archäologische Nachweise für das Vorkommen von Elefanten auf Borneo fehlen. Dass die Tiere vom asiatischen Festland oder von der Insel Sumatra stammen könnten, hatten Wissenschaftler der US-amerikanischen Columbia Universität gemeinsam mit dem WWF mittels DNA-Tests bereits 2003 ausgeschlossen.
Nun scheint eine Veröffentlichung des renommierten Sarawak-Staatsmuseums auf Borneo zu belegen, dass einer unter der einheimischen Bevölkerung lange gehegten Legende Wahrheit anhaftet: Bevor die „Urväter“ der Borneo-Zwergelefanten auf Java im 16. Jahrhundert ausstarben, gelangten offenbar einige von ihnen in die heutige philippinische Provinz Sulu. Der Sultan von Sulu nahm im 17. Jahrhundert Elefanten als Gastgeschenk nach Borneo mit, wo sie sich vermehrten und augenscheinlich bis heute überlebt haben. Auf Sulu selbst wurden die Dickhäuter im 18. Jahrhundert durch Bejagung ausgerottet.
„Es ist faszinierend, dass es sich bei den Waldelefanten auf Borneo um die letzten Reste einer Unterart handeln könnte, die auf Java bereits vor hunderten von Jahren ausgestorben ist“, so WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. Dass einzelne Individuen dieser Spezies in wenigen hundert Jahren eine 1.000 Tiere umfassende Population hervorbringen konnten, zeige, wie wichtig der Erhalt geeigneten Lebensraumes für bedrohte Arten sei. „Nun liegt es an uns, das Überleben dieser unerschütterlichen Elefanten endlich nachhaltig zu sichern!“ appelliert Jahrl für die Etablierung großflächiger Schutzgebiete im Herzen Borneos.
Zum Download auf www.wwf.at/presse:
Fotos der Borneo-Zwergelefanten sowie
Artikel des Sarawak Museum Journal „Origins of the Elephants Elephas maximus L.of Borneo”
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 – 250
Jutta Jahrl, WWF Artenschutzexpertin, Tel. 01/488 17 – 264
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...