WWF: Mehr Amur-Leoparden in Russland!

17. Februar 2015 | Presse-Aussendung

Wien/Wladiwostok, 17.02.15 –  Laut einer großflächigen Zählung ist der russische Bestand an Amur-Leoparden auf etwa 57 Exemplare angestiegen. Der Großteil der Population findet sich demnach nahe der Stadt Wladiwostok. Doch auch im benachbarten China sollen wieder zwölf bis fünfzehn Raubkatzen unterwegs sein. Damit hat sich der weltweite Gesamtbestand in freier Wildbahn auf rund 70 Tiere […]

Wien/Wladiwostok, 17.02.15 –  Laut einer großflächigen Zählung ist der russische Bestand an Amur-Leoparden auf etwa 57 Exemplare angestiegen. Der Großteil der Population findet sich demnach nahe der Stadt Wladiwostok. Doch auch im benachbarten China sollen wieder zwölf bis fünfzehn Raubkatzen unterwegs sein. Damit hat sich der weltweite Gesamtbestand in freier Wildbahn auf rund 70 Tiere erhöht. Bei der Zählung im Jahr 2007, vor der Ausweisung des Schutzgebietes „Leopardovy“, war man von gerade einmal 35 Individuen ausgegangen. Amur-Leoparden zählen laut Naturschutzorganisation WWF zu den seltensten Säugetieren weltweit.

„Die neuen Bestandszahlen zeigen, dass die intensiven Schutzbemühungen nicht umsonst waren. Der Amur-Leopard entfernt sich einen kleinen Schritt weg vom Abgrund der Ausrottung“, sagt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich. Besonders erfreulich an der aktuellen Entwicklung sei, dass sich die Leoparden in China wieder fortpflanzen wie Videos von Kamerafallen belegen. Damit sich der positive Bestandstrend auch zukünftig fortsetzt, sei es entscheidend, dass der geplante, grenzüberschreitende russisch-chinesische Schutzgebietskomplex realisiert werde, so Scattolin. Ein derartiges Reservat würde sechs Schutzzonen vereinen und Lebensraum für bis zu 100 Amur-Leoparden bereithalten.

Experten des WWF, der Nationalparkverwaltung, der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie Mitarbeiter der Jagd- und Naturschutzbehörde durchkämmten in den vergangenen Wochen die letzten Rückzugsorte der Amur-Leoparden in der Grenzregion zwischen Russland, Nordkorea und China und zählten Fährten im Schnee. Dabei stellte sich nicht nur heraus, dass die Anzahl der Tiere zugenommen hat, zugleich haben sie auch ihr Verbreitungsgebiet erweitert. Zusätzlich wurden Aufnahmen von Fotofallen ausgewertet. So können inzwischen 57 Individuen anhand ihrer Fellmusterung klar identifiziert werden.

In Zusammenarbeit mit führenden nationalen und internationalen Organisationen hat der WWF vor einigen Jahren einen Schutzplan für die Amur-Leoparden erarbeitet. Unterstützt werden Anti-Wilderer-Programme und Umweltbildung. Außerdem war der WWF maßgeblich an der Ausweisung des Schutzgebiets „Leopardovy“ beteiligt.

Rückfragehinweis:


Theresa Gral, MA, Pressesprecherin WWF Österreich, erreichbar unter: +43 1 48817 216 und theresa.gral@wwf.at

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