Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
WWF Österreich fordert Aktionsplan gegen Klimakrise und Artensterben
Wien, 31. Mai 2019. Anlässlich des heutigen Klimastreiks mit „Fridays for Future“-Gründerin Greta Thunberg fordert der WWF Österreich alle Parlamentsparteien auf, noch vor den Neuwahlen einen ambitionierten Aktionsplan gegen die Klimakrise und das Artensterben auszuarbeiten. „Die Politik muss endlich ins Handeln kommen – leere Versprechen und inhaltslose Ankündigungen hatten wir lange genug. Der Besuch von Greta Thunberg ist ein deutliches Zeichen, dass die Zeit für konkrete Maßnahmen überreif ist“, fordert WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner. „Klimaschutz muss als überparteilicher Konsens die Grundlage aller zukünftigen Entscheidungen sein. Umweltschädliche Subventionen und fossile Großprojekte müssen gestoppt werden. Wer trotz aller Warnungen und wissenschaftlichen Berichte daran festhält, ist in Sachen Klimaschutz völlig unglaubwürdig. Zusätzlich braucht es eine schrittweise steigende CO2-Bepreisung, die im Zuge einer ökologischen Steuerreform sozial und wirtschaftlich gerecht umgesetzt wird.“
Auch Philipp Wilfinger, Koordinator der „Fridays for Future Vienna“ und Mitglied des WWF-Jugendnetzwerks Generation Earth, fordert mehr politisches Engagement: „Wir befinden uns in einer existenziellen Krise. Wir wollen nicht mehr, dass unsere Zukunft derart aufs Spiel gesetzt wird. Jeder Klimastreik erhöht den Druck auf die Entscheidungsträger, den Umwelt- und Klimaschutz endlich ernst zu nehmen.“
Klimaprotest im Zeichen des Artenschutzes
Laut dem jüngsten Bericht zum Zustand der Artenvielfalt des Weltbiodiversitätrates IPBES ist die Klimakrise mitverantwortlich für das rasante Massenaussterben. „Daher ist ein umfassender Naturschutz wichtiger denn je. Es sind weltweit bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Schrumpfende Lebensräume, hoher Bodenverbrauch und kommerzieller Nutzungsdruck beschleunigen das Artensterben. Dazu kommt, dass die Politik bisher völlig falsche Prioritäten gesetzt hat – sowohl weltweit als auch in Österreich“, kritisiert Arno Aschauer, Experte für Artenschutz beim WWF Österreich. „Aufgrund der Klimakrise zählen intakte Ökosysteme zu den besten Versicherungen für Mensch und Natur. Dennoch tut die Politik sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene viel zu wenig dafür und ignoriert wissenschaftliche Berichte über das beschleunigte Artensterben.“
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
Mobil: +43 676 834 88 216
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
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