Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF präsentiert Studie zum Danube Day: Viel Platz für die Flüsse am Amazonas Europas
![Revitalisierter Grenzmur Abschnitt bei Gosdorf](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/5590ef6125a5f.jpg)
Presseaussendung
Wien, Laibach, Zagreb, Belgrad, Budapest, 26. Juni 2015 – Riesige Flächen für Renaturierungen der Fluss- und Auenlandschaften stehen im künftigen Fünf-Länder-UNESCO-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau zur Verfügung. WWF und EuroNatur stellen das Revitalisierungspotenzial anlässlich des Internationalen „Danube Day“ am 29. Juni, erstmals in einer aktuellen Studie konkret vor. „Das Land Steiermark führt bereits seit rund 15 Jahren erfolgreich Revitalisierungen an der Grenzmur durch und trägt somit maßgeblich zur Erhaltung von Österreichs zweitgrößtem Auwald und seiner reichen Artenvielfalt bei“, sagt Arno Mohl vom WWF. Für den Österreichischen Anteil des „Amazonas Europas“ genannten Flussgebietes, wurden in der Studie 28 Kilometer neue Naturufer, die Anbindung von drei Seitenarmen mit fünf Kilometer Gesamtlänge, sowie die Neuschaffung von 2.100 Hektar neuer Auen errechnet. Ein maßgeblicher Teil davon wurde bereits in Angriff genommen.
In den übrigen vier Ländern – Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien – des künftigen gemeinsamen Schutzgebietes, führte man in den letzten Jahren nur vereinzelte Rückbauprojekte durch, die sich vor allem auf kleine Flussgebiete konzentrierten. Der WWF regt an, dass das diese Anstrengungen in ein umfassendes Gesamtkonzept eingebettet werden, wie dies in Österreich in der Steiermark zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg beispielhaft vorgezeigt wird.
Gemäß der vorliegenden Studie, könnten in diesem ausgedehnten Flusssystem Europas insgesamt 650 Kilometer Flussufer saniert, 120 verlandete Seitenarme wieder an die Flüsse angebunden und 165.000 Hektar Flussauen neu geschaffen werden. Dies würde die Artenvielfalt fördern und die Folgen des Klimawandels abschwächen. Die auf 1,1 Milliarden Euro geschätzten Investitionen für die Revitalisierung der Flüsse, seien zudem ein starker Motor zur Förderung der lokalen Wirtschaft, so WWF und EuroNatur. Insgesamt wurden für die Studie Flusstrecken von 725 Kilometer Länge und ein Gebiet von mehr als 880.000 Hektar untersucht.
Tausende Menschen und viele Pflanzen- und Tierarten sind auf die natürlichen Flusslandschaften von Mur, Drau und Donau im Fünfländereck angewiesen. Verglichen mit anderen Flüssen in Europa, sind diese Flüsse noch in einem vergleichsweisen natürlichen Zustand. Dennoch gingen auch hier in den letzten Jahrzehnten beträchtliche Flächen an Flusslebensräumen verloren: Bereits über 465.000 Hektar oder 80 Prozent ehemaliger Flussauen sind verloren gegangen und jedes zweite natürliche Flussufer ist verschwunden.
Die Ursachen für diese Verluste sind menschliche Eingriffe wie die Kanalisierung von Flussläufen, die Abdämmung von Augebieten, Baggerungen für die Gewinnung von Sand und Kies, sowie der Bau von Wasserkraftwerken. Die Folgen sind Verluste natürlicher Flusslebensräume und das Austrocknen von Feuchtgebieten und Auwäldern, was zum Verschwinden seltener Arten wie Zwergseeschwalbe, Flussregenpfeifer, Eisvogel oder Bienenfresser beiträgt.
Die Wasserökosysteme der Mur, Drau und Donau zu erhalten und zu verbessern, ist für den WWF deshalb Gebot der Stunde: „Der internationale Danube Day erinnert uns an die bedeutenden Ökosystem-Dienstleistungen, die gesunde Flüsse und Auen erfüllen. Sie liefern uns sauberes Trinkwasser, puffern häufigere und heftigere Hochwasser ab, spielen eine wichtige Rolle für gesunde Fischpopulation und sind einzigartiger Erholungsraum für den Menschen“, zählt Mohl abschließend die Vorteile gesunder Flusssysteme auf.
Link zur Studie sowie Factsheet für Österreich (in Englischer Sprache) von Dr. Ulrich Schwarz von FLUVIUS „Revitalisierung des Amazonas Europas“: www.amazon-of-europe.com/en/menu31/news91/
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203
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