Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
WWF: Rettung von zehntausenden Meeresschildkröten möglich
Wien, Freitag, 11. Februar 2011 – Zehntausende Meeresschildkröten jährlich könnten im indopazifischen Korallendreieck ganz einfach vor einem grausamen Tod als Beifang bewahrt werden. Die Fischerei-Industrie müsste nur ihre alten J-Haken auf den Langleinen gegen moderne Rundhaken tauschen. Das zeigt eine neue Untersuchung des WWF. Die Umweltorganisation fordert nun von den Regierungen, den Fischereiorganisationen und den Fischereiunternehmen alle alten Haken durch Rundhaken zu ersetzen. „Wenn diese Rundhaken weltweit eingesetzt würden, könnten jedes Jahr 250.000 Meeresschildkröten gerettet werden, die jetzt sinnlos an den Haken sterben“, sagte WWF-Meeresexperte Axel Hein.
Während bei normalen Fischerhaken – den sogenannten J-Haken – auch Schildkröten anbeißen können, ist dies bei den Rundhaken kaum möglich. Die runde nach hinten gebogene Form des Hakens verhindert, dass Schildkröten den Haken schlucken können. Wenn sie hinein beißen, können die Haken leicht entfernt werden und richten im Rachenraum viel weniger Schaden an wie die konventionellen J-Haken. So können über 80 Prozent der als nutzlosen Beifang gefangenen Meeresschildkröten gerettet werden. „Mit den neuen Haken können die Fischer sogar ihren Fang an Fischen vergrößern“, so Hein.
Das wissen auch die Fischer, die die neuen Rundhaken längst als erfolgreiche Alternative akzeptiert haben. Der WWF kritisiert aber, dass noch immer Zölle und Einfuhrsteuern auf diese moderne Fischereiausrüstungen eingehoben werden. Denn dies hindert die Fischer daran ihre Ausrüstungen auszutauschen. „Die Regierungen der Länder des Korallendreiecks müssen endlich diese Schranken für die schnelle Einfuhr der Rundhaken beseitigen“, fordert Hein. Beifang ist eines der schlimmsten Probleme im Korallendreieck. Zehntausende Meeresschildkröten sterben dort jedes Jahr wegen der Langleinenfischerei. Der WWF fordert die rasche weltweite Einführung der Rundhaken.
Das Korallendreieck im Indopazifik erstreckt sich über sechs Millionen Quadratkilometer und umfasst die Länder Indonesien, Malaysia, Papua Neuguinea, die Philippinen, die Salomonen-Inseln und Osttimor. 76 Prozent aller weltweit bekannten Korallenarten und mehr als ein Drittel aller Rifffische sowie sechs von sieben Arten von Meeresschildkröten sind dort heimisch.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 0676/ 83 488 231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Der Bericht zum Download: www.panda.org/coraltriangle/bycatch
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung