Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
WWF: Salzburger Landesrat will streng geschützte Fischotter töten lassen
Salzburg bereitet intern Tötungs-Verordnung vor – WWF kritisiert geplanten Angriff auf den Artenschutz und fordert Sanierungsoffensive für Gewässer
Salzburg, 10.02.2021 – Laut aktuellen Informationen der Naturschutzorganisation WWF Österreich plant Salzburgs Agrar-Landesrat Josef Schwaiger die Tötung von streng geschützten Fischottern. Dem Vernehmen nach wurde bereits ein Auftrag zur Vorbereitung einer entsprechenden Verordnung erteilt. Da die Meisterschwimmer europaweit streng geschützt sind und sich in Österreich nicht im rechtlich geforderten „günstigen Erhaltungszustand“ befinden, wäre dies ein direkter Angriff auf den Artenschutz. „Nach dem gescheiterten Wolfs-Abschuss nimmt die Politik jetzt auch den Fischotter ins Visier. Das wäre europarechtswidrig und reine Symptombekämpfung“, kritisiert WWF-Artenschutzexpertin Christina Wolf-Petre. Mit der geplanten Tötung von Fischottern wolle der Landesrat offensichtlich von eigenen Versäumnissen im Gewässerschutz ablenken. Denn das Fischsterben liegt vor allem an der viel zu starken Verbauung, Regulierung und Verschmutzung der heimischen Flüsse und Bäche. Daher fordert der WWF die auch rechtlich gebotene Sanierung der Fließgewässer, um das Überleben von Fischen und anderen Wasserbewohnern zu sichern.
Hunderte Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen und Querbauwerke setzen den Fischen in Salzburg stark zu. Dazu kommen die Folgen der Klimakrise. Höhere Wassertemperaturen befördern die Ausbreitung von Krankheiten, verursachen Sauerstoffmangel und beeinträchtigen den Bruterfolg. Auch der viel zu hohe Eintrag von Schad- und Nährstoffen – Hormone, Antibiotika, Pestizide, Straßenabwässer – leistet einen signifikanten Beitrag zum Rückgang der Fischbestände und anderer Gewässerorganismen, warnt der WWF. Das bestätigen selbst offizielle Berichtsdaten von Bund und Ländern an die Europäische Kommission: Keiner der untersuchten und geschützten Lebensräume an Österreichs Gewässern befindet sich in „gutem Zustand“. „Statt unsere kaputten Flüsse und Bäche zu sanieren, will Landesrat Schwaiger den Fischotter zum Sündenbock machen. Dass er damit an den völlig falschen Schrauben dreht, zeigt auch das Beispiel Kärnten“, sagt Wolf-Petre. Fischbestände haben sich dort – trotz der aus WWF-Sicht rechtswidrigen Otter-Tötungen – laut Aussage des zuständigen Landesrats nicht erholt.
Die Naturschutzorganisation kritisiert, dass Landesrat Schwaiger offensichtlich von der bisherigen und rechtlich gebotenen Praxis der Einzelfallprüfung abkehren will. Im letzten Jahr wurde dem Fischereiverband Hallein nach eingehender Prüfung untersagt, Fischotter abzuschießen. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft sah die Zäunung eines Fischteichs als „gelinderes Mittel“ zum Schutz der Fische. „Weder Rechtsrahmen noch Sachlage haben sich seither geändert. Otter zu töten, ist auch aus naturschutzfachlicher Sicht nicht zielführend. Stattdessen sollte der mit 200 Millionen Euro dotierte Fördertopf des Bundes für eine Sanierungsoffensive genutzt werden“, erklärt Wolf-Petre. Neben Gewässersanierungen fordert der WWF ausreichend finanzielle Unterstützung der Teichwirtschaft für Zäunungen in ganz Österreich sowie Kompensationszahlungen im Schadensfall als letztes Mittel.
Fischotter: Wichtig für unsere Natur
Fischotter sind ein zentraler Bestandteil gesunder Ökosysteme. In ihrer Rolle als Top-Prädator gestalten sie deren Artenzusammensetzung wesentlich mit. Sie halten naturnahe Fischbestände fit, in dem sie kranke, nicht heimische und leicht zu erbeutende Individuen zuerst fangen. Menschliche Eingriffe in naturnahe Ökosysteme und deren Übernutzung haben weitreichende Konsequenzen. Hingegen hält die Behauptung, dass Fischotter Hauptverursacher für die Gefährdung von Fischbeständen und anderer Arten seien, keiner umfassenden wissenschaftlichen Prüfung stand.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
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