WWF startet Initiative für das Grüne Herz Europas

7. Oktober 2013 | Presse-Aussendung

Wien/Salamanca, 7. 10. 2013 – Der WWF startete auf der derzeit laufenden Wildniskonferenz „Wild 10“ im spanischen Salamanca eine neue Initiative um die Artenvielfalt in zwölf Ländern Mittel- und Osteuropas zu retten. Die Initiative mit dem Namen „Das Grüne Herz Europas“ will die fünf Naturschätze in dieser Region bewahren – Wälder, Flüsse, die Wildnis, die […]

Wien/Salamanca, 7. 10. 2013 – Der WWF startete auf der derzeit laufenden Wildniskonferenz „Wild 10“ im spanischen Salamanca eine neue Initiative um die Artenvielfalt in zwölf Ländern Mittel- und Osteuropas zu retten. Die Initiative mit dem Namen „Das Grüne Herz Europas“ will die fünf Naturschätze in dieser Region bewahren – Wälder, Flüsse, die Wildnis, die großen Beutegreifer wie Bären, Luchse und Wölfe sowie den Donaustör. Teil dieser Initiative sind neben dem österreichischen WWF-Büro auch das WWF Donau-Karpaten-Programm mit Sitz in Wien sowie das WWF Mittelmeerprogramm mit Sitz in Rom. „Das ‚Grüne Herz Europas‘ reicht vom Donaudelta über die Karpatenregion bis zu den alpinen Tälern Tirols und umfasst viele der schönsten Naturschätze des Kontinents“, so Andreas Beckmann, Leiter des WWF Donau-Karpaten-Programms.

Die neue WWF-Initiative umfasst das größte Gebiet der ältesten Wälder Europas außerhalb von Skandinavien und Russland. Dazu gehören auch die beeindruckendsten Wildnisregionen außerhalb Russlands, in denen zwei Drittel aller europäischen Bären, Luchse und Wölfe heimisch sind. Teil des Grünen Herzen Europas sind auch die noch intakten Flüsse und Feuchtgebiete an der unteren Donau und der 700 Kilometer lange Mur-Drau-Donau-Korridor zwischen der steirischen Grenzmur und der Mündung von Donau und Drau an der kroatisch-serbischen Grenze. Dort leben die bis zu sieben Meter langen Beluga-Störe (Hausen). Sie überlebten seit der Zeit der Dinosaurier und sind heute durch den Menschen vom Aussterben bedroht. „Die gesamte Region in Mittel- und Osteuropa hängt von diesen Naturschätzen ab. Dieser Naturreichtum bietet von Trinkwasser über Holz und Fischfang bis zur Regulierung des Klimas in Europa eine grüne Infrastruktur, die für unser Leben und unsere Gesundheit sehr wichtig ist“, erklärt Beckmann.

Der WWF warnt vor der Zerstörung dieser wertvollen natürlichen Ressourcen in den nächsten Jahren. Eine mangelhaft geplante Infrastruktur führt immer mehr zum Verlust von Wäldern und Wildnisgebieten und zur Zersiedelung der Landschaft. Die uralten Wälder im Grünen Herzen Europas sind durch illegale oder nicht nachhaltige Holzfällerei bedroht. Auch der Straßenbau, neue Skiresorts, landwirtschaftliche Flächen und große Teile der Infrastruktur nach dem Ende des Eisernen Vorhangs werden oft planlos und teilweise illegal durchgesetzt. Besonders kritisiert der WWF die unzähligen kleineren Wasserkraftwerke und Windturbinen, die nur einen minimalen Effekt für das erneuerbare Energieangebot haben, aber natürliche Flüsse, Bäche und wertvolle Naturgebiete zerstören.

„Wir brauchen eine ganzheitliche Planung für die Gesamtregion die die Förderung von erneuerbaren Energien mit einem umfassenden Naturschutzkonzept vereint“, so Beckmann. „Wir haben bereits die entsprechende EU-Gesetzgebung in Form der Wasserrahmen- und der Holzrichtlinie, regionale Schutzrahmen und die Donau- und Karpatenkonventionen. Auch fehlt es nicht an den Zugeständnissen der Regierungen um diese beeindruckenden Wälder und die Artenvielfalt in der Region zu retten. Die regionalen Entwicklungspläne innerhalb der EU, die EU-Donau-Strategie, Zertifikate wie das Holzgütesiegel FSC (Forest Stewardship Council) oder Dienstleistungen des Ökosystems und starke Partner im privaten und im Non-Profit-Sektor geben uns Hoffnung. Der WWF wird dafür kämpfen, dass alle diese Instrumente zusammengebracht und implementiert werden“, so Beckmann abschließend.

Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 , Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at/presse.

Link zur Wildniskonferenz: www.wild10.org. Interviews mit deutschsprachigen WWF-Experten sind telefonisch direkt von der Konferenz auf Anfrage möglich.

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