84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
In Österreich werden jährlich mehr als 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Laut aktuellen Berechnungen der Umweltschutzorganisation WWF und des Verbands der österreichischen Tafeln könnte damit rein mengenmäßig der durchschnittliche Bedarf von 1,7 Millionen Menschen gedeckt werden – das entspricht in etwa der Bevölkerung Niederösterreichs. Zugleich sind in ganz Österreich rund 1,1 Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen, können sich also keine ausgewogene Ernährung leisten oder müssen sogar Mahlzeiten ausfallen lassen. Daher fordern der WWF und der Verband der österreichischen Tafeln ein Maßnahmenpaket von der künftigen Bundesregierung, um die Lebensmittel-Verschwendung bis 2030 zu halbieren. “Überschüssige Lebensmittel müssen wo immer möglich gespendet und weiterverarbeitet werden, anstatt sinnlos im Müll zu landen”, sagen WWF-Experte Dominik Heizmann und Victoria Kull vom Verband der österreichischen Tafeln anlässlich der Präsentation ihrer Vorschläge bei einer Essensausgabestelle in Wien.
Zu den wichtigsten Forderungen zählen die Ausweitung der Meldepflicht von Lebensmittelabfällen, verbindliche Vorgaben für den Umgang mit Lebensmitteln sowie eine erleichterte Weitergabe an Armutsbetroffene. “Wir fordern mehr Transparenz und zusätzliche Anreize, um wertvolle Lebensmittel besser zu nützen. Davon profitieren langfristig Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft”, sagt Dominik Heizmann vom WWF. Für soziale Organisationen wie Tafeln ist die Klärung der Haftungsfrage überfällig, denn diese stellt immer noch eine große rechtliche Hürde bei der Weitergabe an Armutsbetroffene dar: “Sollte sich jemand durch eine Lebensmittelspende gesundheitliche Schäden zuziehen, müssen die Tafeln dafür gerade stehen. Dass gemeinnützige Organisationen, die im Dienste der Bedürftigkeit handeln, nach denselben Maßstäben haften wie große Lebensmittelkonzerne, ist unverhältnismäßig und bringt das Fundament karitativer Hilfeleistung ins Wanken”, sagt Victoria Kull vom Verband der österreichischen Tafeln.
Politik muss sich an Wahlversprechen halten
In einer WWF-Befragung vor der Wahl hatten sich mit SPÖ, NEOS, FPÖ und Grünen vier von fünf Parlamentsparteien für ein „verbindliches Maßnahmenpaket” gegen Lebensmittel-Verschwendung im Regierungsprogramm ausgesprochen. Auch die ÖVP sah Lösungsbedarf. “Die Politik hat in den nächsten Wochen die Gelegenheit, ihre Wahl-Versprechen in konkrete Projekte umzusetzen. Ein ‘Weiter wie bisher’ wäre fatal”, sagt Dominik Heizmann vom WWF. Neben der grundsätzlichen Vermeidung von Lebensmittel-Überschüssen muss die künftige Bundesregierung vor allem für eine effektivere Weitergabe von Lebensmittelspenden sorgen. “Freiwillige Lösungen sind wichtig, reichen aber nicht aus, um das Problem zu lösen”, sagt Victoria Kull vom Verband der österreichischen Tafeln.
Verschwendung hat hohe Folgekosten
Der WWF setzt sich seit Jahren dafür ein, die Verschwendung von Lebensmitteln zu stoppen, weil sie hohe Folgekosten für die Umwelt und die Gesellschaft hat. Überschüsse und Verluste treiben die Produktionskosten und somit auch die Lebensmittelpreise in die Höhe. Für die verschwendeten Lebensmittel werden zudem kostbare Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie unnötig verbraucht. Dringender Handlungsbedarf besteht auch mit Blick auf die Klimakrise. Global sind rund zehn Prozent der Treibhausgasemissionen allein auf die Verschwendung von Lebensmitteln zurückzuführen.
News
Aktuelle Beiträge
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Absage von Anton Mattle zu Kaunertal-Ausbauplänen
Tiwag beharrt auf Wasserableitungen aus dem Ötztal – WWF fordert Landeshauptmann zu Klarstellung auf – Auch Speichervariante im Platzertal muss gestoppt werden
Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Start der COP16 in Kolumbien – Österreich läuft Gefahr, Ziele des Weltnaturabkommens zu verfehlen – WWF fordert nationalen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt
Good News: Rekord der Meeresschildkröten auf Zakynthos
Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.