Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
WWF unterstützt die Entfernung der Tiger aus dem Tigertempel in Thailand
Presseaussendung WWF
Bangkok, 2. Juni 2016 – Der WWF begrüßt die Entfernung aller Tiger aus dem seit Jahren umstrittenen „Tigertempel“ Wat Pa Luang Ta Bua Yannasampanno in Thailand durch die thailändische Regierung und deren Unterbringung in Ratchaburi. „Der WWF war entsetzt darüber, dass der Tempel im letzten Monat eine offizielle Genehmigung als Zoo erhalten sollte – und dies trotz der Vorwürfe und ausreichender Beweislage, dass der Tempel Tiger in den illegalen Wildtierhandel einschleust. Die jetzige Entscheidung durch die Nationalparkbehörde war schon längst überfällig und alle Tiger müssen für immer aus dem Tempel entfernt werden“, so die Direktorin von WWF Thailand, Yowalak Thiarachow.
Der WWF will nun, dass auch andere Einrichtungen, in denen Tiger in Gefangenschaft leben, überprüft werden ob dort nicht Tiger oder deren Körperteile illegal gehandelt werden.
Der „Tigertempel-Bericht“ der australischen Organisation Cee4life wies bereits im Jänner nach, dass der Tempel an illegalem Wildtierhandel durch Laos beteiligt ist. Dies ist nicht nur ein Verstoß gegen die internationale Artenschutzkonvention (CITES) sondern auch ein Rechtsbruch nach thailändischem Recht. Dafür ist eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren verbunden mit Geldstrafen vorgesehen. Der Tempel gab vor, ein Asyl für Tiger zu sein. Stattdessen war er eine Tigerzuchtstation ohne Genehmigung, die Tiger und deren Teile am Schwarzmarkt für enorme Gewinne verkaufte. Die Zahl der dort gehaltenen Tiger wuchs von 18 Tieren im Jahr 2007 auf 147 in diesem Jahr. „Die Schließung des Tigertempels und ähnlicher Einrichtungen ist notwendig um den grausamen, korrupten und illegalen Handel mit den Tieren zu beenden und die Zahl der wild lebenden Tiger in Thailand zu erhöhen“, so der WWF. In Thailand gibt es nach Schätzungen 33 Einrichtungen, die bis zu 1.300 Tiger gefangen halten.
Thailand hat sich dazu bekannt, die wild lebenden Tiger im Land zu schützen. Tigertempel und ähnliche Einrichtungen beschädigen Thailands Reputation als Schutzland für Tiger. Nach der Artenschutzkonvention ist zudem Thailand verpflichtet, die Haltung von Tigern in Gefangenschaft zu kontrollieren und den illegalen Artenhandel zu stoppen.
Der WWF fordert von der Nationalparkbehörde, dass die Tiger aus dem Tempel entfernt und in sicheren und legalen Einrichtungen untergebracht werden, wo sie nicht Opfer der Wildtierhändler werden können. Um dies dauerhaft zu kontrolllieren, sollen ihnen Mikrochips eingepflanzt werden. Auf keinen Fall dürfen sie im „World Buddhist Sanctuary“ untergebracht werden, das enge Verbindungen mit dem Tigertempel unterhält, so der WWF. Die thailändische Polizei muss außerdem sofort eine Untersuchung einleiten um den Fall restlos aufzuklären.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, E-Mail: franko.petri@wwf.at,; Fotos von Tigern auf Anfrage bei unserer Medienassistenz Hannes Greber, E-Mail: hannes.greber@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“