WWF unterstützt Kampf gegen Plastikflut und fordert Mehrweg-Offensive

5. Dezember 2018 | Presse-Aussendung

Wien, 5. Dezember 2018. Der WWF Österreich begrüßt das am Mittwoch im Ministerrat behandelte generelle Aus für Plastik-Tragetaschen ab Jänner 2020 und fordert von der Bundesregierung eine nachhaltige Mehrweg-Offensive, um kontraproduktive Scheinlösungen zu verhindern. „Das von der Umweltbewegung seit Jahren geforderte Verbot ist ein Schritt in die richtige Richtung, muss aber in der Praxis erst […]

Wien, 5. Dezember 2018. Der WWF Österreich begrüßt das am Mittwoch im Ministerrat behandelte generelle Aus für Plastik-Tragetaschen ab Jänner 2020 und fordert von der Bundesregierung eine nachhaltige Mehrweg-Offensive, um kontraproduktive Scheinlösungen zu verhindern. „Das von der Umweltbewegung seit Jahren geforderte Verbot ist ein Schritt in die richtige Richtung, muss aber in der Praxis erst noch vernünftig umgesetzt werden. Unsere Umwelt hat nichts davon, wenn Wegwerfsackerl aus Plastik einfach nur durch solche ersetzt werden, deren Gesamt-Ökobilanz gleich miserabel oder sogar schlechter ist. Daher braucht es nachhaltige Mehrweg-Alternativen, um die Abfallmengen tatsächlich zu reduzieren“, sagt Hanna Simons, Leiterin Natur- und Umweltschutz beim WWF Österreich.

Die Umweltschutzorganisation empfiehlt, Einwegprodukte zu vermeiden, auch wenn sie biologisch abbaubar sind. Am besten werden Plastiksackerl durch Mehrwegprodukte mit einer langen Lebensdauer ersetzt. Entscheidend ist stets, wie häufig diese Tragetaschen in der Praxis verwendet werden. Zum Beispiel sind Taschen aus Baumwolle nicht automatisch umweltfreundlicher, sondern eben erst nach vielfacher Wiederverwendung. Laut WWF-Expertin Elisa Gramlich muss die ökologische Gesamtbilanz berücksichtigt werden. „Auch Papiertragetaschen sind sehr energieintensiv in der Herstellung. Zudem führt die steigende Nachfrage nach Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen für Biokunststoffe unter anderem zur Abholzung von Wäldern für vermeidbare Einwegprodukte. Die Politik ist daher gefordert, diese kontraproduktiven Effekte zu unterbinden.“

Kompostierbare Sackerl sind aus Sicht von Gramlich keine gute Alternative zu Mehrwegprodukten. Denn meist dauert deren Verrottung länger als der für Kompostierungsanlagen vorgesehene Zeitraum. Dadurch stören sie die Kompostierung bzw. werden für die Verbrennung aussortiert. Der zersetzte Biokunststoff liefert aufgrund seiner Zusammensetzung auch kein wertvolles Material für die Kompostierung.

Aktuell werden in Österreich nur 34 Prozent der Plastiksackerl und Verpackungen recycelt. Der Rest landet in Verbrennungsanlagen. Der WWF fordert daher von der Bundesregierung neben der Einschränkung der Plastikflut auch bessere Recyclinglösungen und einen stärkeren Fokus auf die Kreislaufwirtschaft. Auf diese Weise können auch bereits produzierte Produkte wiederverwendet werden und es gehen weniger Ressourcen verloren. „In diesem Sinne ist es positiv, dass die Umweltministerin Verpackungen reduzieren und für die Wiederverwendung gestalten will. Je ambitionierter, desto besser“, sagt Gramlich.

„Gut, dass die Politik dieses Thema jetzt konsequenter als bisher angeht. Allerdings braucht es noch viele weitere Maßnahmen, damit Österreich wieder zum Umweltmusterland wird. Sowohl im Kampf gegen die Plastikflut als auch in der Klima- und Umweltschutzpolitik gibt es noch unzählige offene Baustellen“, bekräftigt Hanna Simons die WWF-Position.

Rückfragehinweis:

Theresa Gral, WWF –Pressesprecherin, Tel.: +43 676 83488 216,
E-Mail: theresa.gral@wwf.at

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