Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Anlässlich des heutigen Welt-Thunfisch-Tags macht die Umweltschutzorganisation WWF Österreich auf die dramatische Lage dieser Meerestiere aufmerksam. Denn Thunfische sind massiv von Überfischung bedroht. Das wirkt sich auch auf ihre Umgebung aus. “Thunfische sind Top-Räuber und legen gewaltige Strecken zurück. Damit spielen die Tiere eine Schlüsselrolle im Ökosystem. Sie sorgen für Nährstoffaustausch, regulieren die Bestände kleinerer Fische und machen die Meere insgesamt widerstandsfähiger. Ohne Thunfische droht ein Kollaps des Ökosystems”, sagt Axel Hein, Meeresexperte vom WWF Österreich. Hinzu kommt die große wirtschaftliche Bedeutung der beliebten Speisefische, von deren Beständen weltweit Millionen von Menschen abhängen.
Der WWF Österreich ist sowohl im Mittelmeer, als auch auf den Philippinen zur Rettung der Thunfische im Einsatz: “Das Wichtigste für die langfristige Erhaltung der verschiedenen Thunfischarten ist es, die Überfischung möglichst schnell zu beenden und den Fang nicht geschlechtsreifer Tiere zu stoppen”, sagt Hein. Im Mittelmeer fordert der WWF besonders verstärkte Kontrollen der Fischerei, angemessene Fangquoten und Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit, um illegale Fischerei zu bekämpfen – zum Beispiel durch verpflichtende Einsätze von Beobachter:innen auf Thunfischfängern oder den Einsatz von Kameras an Bord.
Auf den Philippinen arbeitet der WWF Österreich im Rahmen eines umfassenden Projektes gemeinsam mit über 5.000 Fischer:innen vor Ort an einem nachhaltigen Modell des Thunfischfangs. “Nur wenn die Bestände erhalten bleiben, ist auch langfristig der Lebensunterhalt der Küstenfischer und ihrer Familien gesichert”, sagt Hein. Zu den nachhaltigeren Fangmethoden gehören etwa selektive Handleinen, damit der Beifang möglichst niedrig gehalten wird. Zusätzlich sollten ausschließlich erwachsene Tiere gefangen werden, die sich bereits fortgepflanzt haben.
Artenschutz zeigt Wirkung
Die wachsende Thunfischindustrie und die ausgefeilten Fangmethoden führten in den 1980er Jahren dazu, dass vor allem die Bestände des großen Blauflossenthuns extrem zurückgegangen sind. Dank Beschränkung der Fangmengen in den 1990er Jahren und einer Reihe von Bewirtschaftungsmaßnahmen im Jahr 2006 konnten sie sich zwar seither erholen. Die Lage für andere beliebte Arten, wie den Großaugenthun und den Gelbflossenthun, bleibt aber weiterhin dramatisch. Sie werden gerne zu Sushi und Sashimi-Produkten verarbeitet und sind auch in den Thunfischdosen zu finden. “Im indischen Ozean haben die Bestände von Gelbflossenthunfisch in den letzten 15 Jahren um 50 Prozent abgenommen”, warnt Hein. Außerdem sorgen die eingesetzten Fangmethoden wie beispielsweise Ringwaden-Netze mit Lockbojen oder Langleinen für große Mengen an Beifang – wie Haie, Delfine oder Meeresschildkröten.
Der WWF unterstützt verantwortungsbewusste Konsumenten dabei, ihren Speiseplan nachhaltig zu gestalten: mit dem WWF Fischratgeber und dem Finprint Spiel.
Weitere Infos:
https://www.wwf.at/artenlexikon/der-thunfisch-die-schwindende-goldmine/
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit