84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
WWF zu Oberösterreich: Energiewende in Oberösterreich hat Licht- und Schattenseiten
WWF Presseaussendung
Linz/Wien, 29. Oktober 2015 – Oberösterreich belegt mit 46 Punkten den viertbesten Platz im Österreichvergleich und liegt damit im breiten Mittelfeld beim Energiewende-Index (BEX) des WWF. Die beste Teilplatzierung und damit einen Stockerlplatz erreicht Oberösterreich mit dem dritten Rang im Bereich Energie- und Klimapolitik. „Trotz dieses relativ guten Platzes im Vergleichsfeld Politik gibt es auch hier noch viel zu tun. Die Aufwendungen im Budget hinken den politischen Programmen leider noch hinterher. Besonders beim Verkehr hat das Land noch großen Aufholbedarf“, so der Appell von WWF-Experten Karl Schellmann an die Oberösterreichische Landesregierung.
Die Analysen der Umweltorganisation zeigen klar, dass die politischen Ziele und Programme für die Energiewende ambitioniert sind. Das gilt besonders für die erneuerbaren Energien, den Gebäudebereich und die Energieeffizienz. Verbesserungsbedarf ortet der WWF aber im Verkehrsbereich.
Auf dem sehr guten zweiten Platz liegt Oberösterreich bei der Pro-Kopf-CO2-Intensität der Haushalte. Hier zeigen sich die Erfolge bei Energieberatung und thermischer Sanierung, die schon viele Jahre ein Schwerpunkt in OÖ sind. Dieser Vorteil des vergleichsweise sehr geringen Treibhausgasausstoßes pro Haushalt wird leider durch die überdurchschnittlich vielen Einzelhäuser wieder aufgehoben. Daher erreicht das Land nur Rang sieben im Vergleich. Der Verkehrssektor hingegen ist ein echtes Sorgenkind. Rang sieben deutet klar auf strukturelle Probleme in diesem Bereich hin. „Ohne eine vorausschauende Politik, eine rasche Umsetzung in Programmen und Budgets und einen Bewusstseinswandel bei der Mobilität wird die Energiewende in Oberösterreich nicht zu schaffen sein“, warnt Schellmann. Der BEX zeigt hier klar die Schattenseite der Energiewendepolitik im Land auf.
Sehr unterschiedlich platziert sich Oberösterreich bei den erneuerbaren Energien. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Sektors werden zwar sehr gut genutzt und die Politik liegt im Vergleich auf dem dritten Platz. Aber bei Strom (Rang sieben) und Fernwärme (Rang acht) gibt es noch vergleichsweise wenig Anteile von erneuerbarer Energie. Ebenso unterschiedlich sind die Teilindikatoren bei der Energieeffizienz. Während der Zehn-Jahres-Trend noch einen vierten Platz ausweist, liegt Oberösterreich bei der Energieintensität des Verkehrs auf dem sechsten Rang und bei der Energieintensität bezogen auf die Wirtschaftsleistung nur am siebten Rang.
Der Vergleich des Verkehrssektors fällt für Oberösterreich nur unterdurchschnittlich aus. Das Ergebnis weist auf strukturelle Probleme in diesem Bereich hin. Oberösterreichs Mobilität ist sehr CO2-intensiv und damit schädlich für das Klima, denn das Land erreicht nur den siebten Rang im Bundesländervergleich. „Sowohl in den Strukturen als auch im Bewusstsein der Menschen muss sich noch vieles ändern. Der 7. Platz im Bundesländervergleich zeigt deutlich, dass sich die Mobilität in Oberösterreich sehr klimaschädlich auswirkt. Eine zukunftsfähige Mobilität muss wesentlich effizienter gestaltet und auf öffentliche Verkehrsmittel ausgerichtet werden. Das muss sich auch in der Budgetverteilung des Landes zeigen“, empfiehlt Schellmann.
Die Ergebnisse für Oberösterreich sind Teil einer Studie, die die Bemühungen und Erfolge der neun Bundesländer bei der Energiewende miteinander vergleichbar macht. Für den BEX wurden mehr als 40 Einzelfaktoren analysiert und mit 20 Indikatoren bewertet. Die Ergebnisse wurden in fünf Bereichen zusammengefasst: Energieeffizienz, Gebäude, Verkehr, Energiepolitik und erneuerbare Energien. Die Detailergebnisse von acht Bundesländern wurden bereits präsentiert, die Steiermark folgt in Kürze. Die Studie erstellte der WWF im Rahmen der laufenden Kampagne der Umweltorganisation für klare Ziele Österreichs zu Energie und Klimaschutz im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris. In einer Petition, die von allen Österreichern unterschrieben werden kann, richtet sich der WWF direkt an die Bundesregierung: www.wwf.at/klimapetition.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Informationen zur WWF-Kampagne: www.wwf.at/klimakampagne.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Absage von Anton Mattle zu Kaunertal-Ausbauplänen
Tiwag beharrt auf Wasserableitungen aus dem Ötztal – WWF fordert Landeshauptmann zu Klarstellung auf – Auch Speichervariante im Platzertal muss gestoppt werden
Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Start der COP16 in Kolumbien – Österreich läuft Gefahr, Ziele des Weltnaturabkommens zu verfehlen – WWF fordert nationalen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt
Good News: Rekord der Meeresschildkröten auf Zakynthos
Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.