Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
Zahl der Berggorillas in Afrika auf 880 gestiegen
Wien, 14. 11. 2012 – Die weltweite Zahl der Berggorillas ist seit zwei Jahren auf fast 900 Exemplare gestiegen. Das ist das erfreuliche Ergebnis der Zählung der Wildtierbehörde in Uganda. Seit 2010 stieg die Zahl der seltenen Tiere im Bwindi Impenetrable Nationalpark von 786 auf 880 Tiere. Die gefährdeten Berggorillas leben nur in zwei Gebieten – in Bwindi und im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo, Uganda und Ruanda. Beide Populationen verzeichneten seit zehn Jahren Aufwärtstrends. „Berggorillas sind die einzigen Menschenaffen, deren Zahl wieder nach oben geht. Die Ursache dafür sind intensive Naturschutzmaßnahmen und das Engagement der lokalen Gemeinden“, freut sich der WWF-Spezialist David Geer. Dennoch sind die Berggorillas im Kongo von Ölbohrungen bedroht.
Die größte Bedrohung für die Gorillas sind die Schlingfallen, in denen sie sich verfangen. Auch der Verlust ihres Lebensraums und die Übertragung von Krankheiten durch den Menschen gefährden die Bestände. Eine große Gefahr besteht auch in den angekündigten Ölbohrungen im Virunga Nationalpark in Kongo. Auch wenn die Bohrungen nicht direkt im Gorillahabitat stattfinden, würde die begleitende Industrie diesen ersten Nationalpark Afrikas und UNESCO-Welterbe in Bedrängnis bringen.
Durch die Arbeiter der Ölindustrie und das schwere Gerät ist die Artenvielfalt bedroht. Das betrifft auch Elefanten, Flusspferde und die Okapi-Antilope. Der WWF befürchtet außerdem eine zunehmende Abholzung, Wilderei und noch mehr Fallen in den Wäldern. „Bereits in diesem Jahr starben sieben Gorillas in den Schlingfallen der Wilderer“, bedauert Geer. Die Gorilla-Population in Virunga ist immer noch sehr instabil und könnte durch die Geldgier der Eliten leicht kippen, befürchtet die Naturschutzorganisation.
Berggorillas leben in sozialen Gruppen. Die Zahl von 400 Tieren im Bwindi Nationalpark allein, zeigen, dass es etwa 36 Gruppen und 16 einzelne männliche Tiere gibt. Zehn dieser Gruppen sind an die Touristen und Wissenschaftler gewöhnt. Die Wildtierzählung wurde neben anderen Organisationen auch vom WWF unterstützt.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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